Vernissage Mit Bildern in eine andere Welt träumen
In den Fluren des Seniorenpflegeheims "Klein Sanssouci", Haus I, in Kalbe ist eine neue Bilderausstellung eröffnet worden.
Kalbe l Er selbst ist das beste Beispiel dafür, dass es sich mit Bildern in eine andere Welt träumen lässt. Zu den Lieblingsmotiven von Künstler Lothar Schulz-Wapen gehören nämlich amerikanische Landschaften. Dabei war der grauhaarige Herr, der ein bisschen so aussieht wie die altmärkische Ausgabe eines Westernhelden à la Clint Eastwood, noch nie in den USA. „So eine Reise ist teuer. Dafür müsste ich viele Bilder verkaufen“, sagt der Klötzer schmunzelnd im Kalbenser Seniorenheim „Klein Sanssouci“, Haus I.
Dort an der Straße der Jugend hat er am Donnerstagnachmittag eine Ausstellung mit rund 40 seiner Aquarellmalereien und Federzeichungen eröffnet. Sie zeigen allerdings keine Motive aus dem fernen Land, sondern aus der hiesigen Region. Denn auch die gehört zu Schulz-Wapens Lieblingsmotiven.
„Ich male gern nach Fotos, wobei ich dann auch meine Fantasie mit einfließen lasse“, berichtet der 73-Jährige, der schon als Kind gern zu Pinsel und Farben gegriffen hat, der dann aber doch den Beruf des Maurers erlernt und ausgeübt hat. Nach der Wende packte er die Chance eines Fernstudiums beim Schopf und legte ein Diplom als Grafikdesigner ab, womit er sich dann auch noch einmal selbstständig machte.
Inzwischen ist Schulz-Wapen Rentner – aber einer, den die Kunst nicht loslässt. Sein Wohnhaus an der Salzwedeler Straße in Klötze hat der Witwer teilweise in eine Galerie verwandelt. „Wer möchte, kann mich dort besuchen und sich umsehen“, sagt der Vater einer Tochter und Großvater von zwei kreativen Enkeln. Ihm selbst, erzählt er, sei die Affinität zur Kunst nicht in die Wiege gelegt worden. Er habe sich alles autodidaktisch beigebracht und später im Fernstudium den Kenntnisstand weiter ausgebaut.
Der Kontakt zur Leitung des Kalbenser Seniorenheims, die die Flure des Hauses immer mal wieder für wechselnde Ausstellungen zur Verfügung stellt, ist über den örtlichen Künstlerstadt-Verein zustande gekommen. Dessen Koordinationsstipendiatin Brit Cordes hat Lothar Schulz-Wapen „entdeckt“, als der sich am regionalen Kunstfestival „Wagen & Winnen“ beteiligt hat.
Seine Ausstellung in Kalbe kann bis zum 14. Februar 2019 besucht werden. In dieser Zeit wird der Künstler einige Bilder auch auswechseln. „Ich denke“, sagt er, „die Bewohner und Besucher mögen es, wenn sie ab und zu etwas Neues sehen.“
