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Neue Wachen Nach 32 Minuten der erste Einsatz

Kahrstedt ist seit Silvester Standort einer Hauptrettungswache mit Notarztstützpunkt. In Jävenitz gibt es nun ebenfalls eine Rettungswache.

Von Conny Kaiser 01.01.2016, 13:12

Kahrstedt/Jävenitz l Notarzt Stephan Kunz aus Berlin, sein Fahrer Ralf Bonatz und die Rettungsassistenten Marco Siebenmorgen und Michael Müller waren gerade erst angekommen und hatten die Sachen für ihren ersten 24-Stunden-Dienst in der neuen Rettungswache Kahrstedt verstaut, da gab es schon den ersten Einsatz. „32 Minuten nach Dienstbeginn“, wie der Bereichsverantwortliche der Johanniter-Unfallhilfe, Frank Thinibel, berichtet.

Die Männer wurden zu einem Notfall nach Kalbe gerufen, wo eine Seniorin akute gesundheitliche Probleme hatte. Sieben Minuten dauerte es vom Eingang des Notrufes in der Leitstelle bis zum Eintreffen der Helfer vor Ort. Auch der zweite und letzte Einsatz des ersten Dienstes führte das Team der Rettungswache nach Kalbe, also dorthin, wo sich die Rettungswache bislang befand und wo prozentual die meisten Menschen in der Einheitsgemeinde leben.

Die Sieben-Minuten-Anfahrt hat aber gezeigt, dass dieser Bereich nach wie vor relativ zügig bedient werden kann. Dies war im Vorfeld von Kritikern bezeweifelt worden.

In Kahrstedt ist die neue Hauptrettungswache im ehemaligen Vereinshaus eingerichtet worden. Der Grund: Der Bereich Brunau/Packebusch/Lohne war bislang nicht in den gesetzlich vorgegebenen Hilfszeiten – zwölf Minuten bis zum Eintreffen des Rettungswagens, 20 Minuten bis zum Eintreffen des Notarztes – zu erreichen. Der Altmarkkreis Salzwedel musste als Träger des Rettungsdienstes reagieren und in Absprache mit den Kostenträgern den Rettungsdienstbereichsplan entsprechend anpassen. Im Herbst wurde der Rettungsdienst dann neu vergeben, wobei eine Bietergemeinschaft aus DRK und Johannitern das Rennen machte.

Die Johanniter sind auch für die neue Rettungswache in Jävenitz zuständig. Hierbei handelt es sich um eine Außenstelle der Rettungswache Gardelegen – ohne Notarztstützpunkt. Die Helfer haben ihr neues Domizil in einem Altneubau im Wohngebiet Waldfrieden bezogen. Von dort aus kann nun auch der Bereich Lindstedt/Wollenhagen in den vorgegebenen Hilfszeiten erreicht werden, was vorher nicht der Fall war. Die betreffende Wohnung, von wo aus die Diensthabenden, Peter Wolf und Matthias Lange, in ihrer ersten Schicht insgesamt sechsmal starten mussten, ist von den Johannitern selbst hergericht worden. In Kahrstedt mussten hingegen mehrere Handwerksbetriebe hinzugezogen werden. „Aber die Bedingungen sind super“, freut sich nicht nur Ralf Bonatz, der den dort stationierten Einsatzwagen des Notarztes fährt. „Es ist wirklich ein Wunderwerk, dass das hier in so kurzer Zeit geschafft wurde. Es gab einige, die uns das nicht zugetraut haben“, betont der zuständige Kreis-Dezernent Hans Thiele, der es sich am Silvestertag natürlich nicht nehmen lässt, in den beiden neuen Rettungswachen vorbeizuschauen.