Senioreneinrichtung Schutz vor Hitze im Seniorenheim Kalbe
Hitze kann Gesundheit und Leben gefährden. Wie schützen Mitarbeiter der Pflegeeinrichtung Klein Sanssouci ihre Bewohner an heißen Tagen? Sogar Fördermitteltöpfe können zur Umsetzung von Maßnahmen gegen Hitze genutzt werden.

Kalbe - Heiße Temperaturen ließen am Wochenende die Kalbenser schwitzen. Und die sogenannten Hundstage, die erwartungsgemäß heißesten Tage im Sommer, genauer in der Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August, stehen noch bevor. Zurückzuführen ist diese Bezeichnung auf das Sternbild Großer Hund, der während dieser Zeit am Himmel zu finden ist.
Um mit der Hitze zurecht zukommen und die Gesundheit zu schützen, gibt es viele Hilfsmittel. Wie gehen die Bewohner in der Seniorenpflegeeinrichtung Klein Sanssouci in Kalbe an beiden Standorten – an der Straße der Jugend sowie an der Gartenstraße – mit den hohen Temperaturen um? Welche Möglichkeiten bieten die Mitarbeiter, den Bewohnern die Hitze erträglicher zu machen?
„Wir bieten Fußbäder zur Abkühlung an. Wir stellen Wannen und kleine Planschbecken bereit“, berichtet Klein Sanssouci-Geschäftsführer Melchior Boshamer auf Volksstimme-Anfrage. Außerdem haben die Senioren die Möglichkeit, sich viel auszuruhen. Körperliche Anstrengung sollte vermieden werden. „Wir haben auch schon viel klimatisiert und arbeiten in unseren Häusern mit Klimageräten“, informiert der Geschäftsführer.
Zusammenarbeit mit dem deutschen Wetterdienst
Wie er außerdem berichtet, steht die Pflegeeinrichtung in engem Kontakt zum Deutschen Wetterdienst (DWD). Um die Versorgung mit Hitzewarnungen sicherzustellen, hat der DWD einen Hitzewarn-Newsletter entwickelt. Zusätzlich kann eine Hitzevorinformation bestellt werden, die über den zweitägigen Warnzeitraum hinaus Hinweise auf mögliche Hitzewarnereignisse gibt. So sind die Mitarbeiter in den Häusern des Pflegeheims in der Milde-Stadt gut auf bevorstehende heiße Tage vorbereitet. Natürlich werde es bei sommerlichen Temperaturen in den Zimmern der Bewohnern so gehandhabt, wie in Privatwohnungen auch, heißt es. „Wir lüften nachts quer, dunkeln die Zimmer tagsüber ab.“ Die Bewohner werden regelmäßig animiert zu trinken. Ihnen wird leichte Kost angeboten.
Für dieses Jahr sind in beiden Einrichtungen in Kalbe „die Verkehrsflächen klimatisiert“ worden, so Boshamer. Das bedeutet, dass in den Bereichen, in denen sich die Bewohner überwiegend Aufenthalten, entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden. So ist der gesamte Glasanbau komplett klimatisiert, schließlich heizen sich Räume unter Glas unter normalen Umständen schnell auf. Auch die Flure und Aufenthaltsräume sind flächendeckend komplett mit Klimaanlagen ausgestattet. Heruntergekühlt werden diese Räume dann, wenn die Senioren ruhen.
Bei allen Maßnahmen, die getroffen werden, um die Räume abzukühlen, stehe an erster Stelle, dass kein Durchzug entstehe. „Ältere Leute vertagen keine Zugluft„“ erklärt der Geschäftsführer.
Das Land Sachsen-Anhalt bietet gerade ein Förderprogramm an, welches Einrichtungen nutzen können, um sich auf zukünftige Pandemien vorzubereiten. Mittels dieses Programms möchte das Seniorenpflegeheim Raumlufttechnik anschaffen. Solche Anlagen versorgen Aufenthalts- und Arbeitsräume mit gesunder Atemluft. Aber auch zum Abkühlen der Raumtemperatur können diese dienen. „Wir sind gerade dabei, einen Antrag zu stellen“, so Boshamer.