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Orgelkonzert Wieland Meinhold läutet den Letzlinger-Roxförder Musiksommer ein

Mit einem „Festlichen Orgelkonzert zum Sommerbeginn“ erfreute der Weimarer Universitätsorganist Dr. Wieland Meinhold das Konzertpublikum in Roxförde.

Von Christina Dietmann 25.06.2021, 04:30
Ein festliches Konzert zum Sommerbeginn gab es am Mittwochabend in der Roxförder Kirche. Künstlerischer Gast des Abends war der  Universitätsorganist  Wieland Meinhold aus Weimar.
Ein festliches Konzert zum Sommerbeginn gab es am Mittwochabend in der Roxförder Kirche. Künstlerischer Gast des Abends war der Universitätsorganist Wieland Meinhold aus Weimar. Foto: Christina Dietmann

Roxförde - Bevor das Konzert zum Sommerbeginn richtig losging, gab es zunächst eine Orgelführung in der Letzlinger Schlosskirche. Unter dem Titel „Klangmajestät – Besuch bei der Königin“ stellte Wieland Meinhold, Universitätsorganist aus Weimar, die Reubke-Orgel aus dem 19. Jahrhundert und ihre einzelnen Register vor und erklärte, wie eine Orgel funktioniert. Als Anschauungsmaterial hatte er auch einige Pfeifen aus Holz und Metall dabei, deren Aufbau und Klang er den Besuchern demonstrierte. „Viele wissen ja, dass die Orgel die Königin der Instrumente genannt wird. Aber wussten Sie, dass es der junge Wolfgang Amadeus Mozart war, der sie einst so nannte?“ Auch die Besucher der Orgelführung durften Fragen stellen: „Woher weiß man, welche Register man ziehen soll? Ist das vorgegeben?“, wollte eine Besucherin wissen. Oder auch: „Sind die silbernen Pfeifen im Prospekt echte Pfeifen oder nur Attrappe?“ Lebhaft und anschaulich beantwortete Wieland Meinhold die vielen Fragen und erzählte, dass die Roxförder Orgel ungefähr 850 Pfeifen hat.

Die Königin der Instrumente mit 850 Pfeifen

Die silbernen Pfeifen im Prospekt seien aber tatsächlich nur Attrappen. Nachdem alle Fragen zur Zufriedenheit der Besucher beantwortet waren, ging es mit Musik weiter.

Nicole Olms vom Gemeindekirchenrat Roxförde begrüßte die Zuhörer, und nach einem ersten Stück, dem „Magnificat-Offertoire“ von Jean Francois Dandrieu, führte Wieland Meinhold dann durch sein Programm. Er hatte dem Publikum vor allem barocke Musik mitgebracht. „Eleganter Telemann und Charme aus Frankreich“, so hatte er sein Programm überschrieben.

Musik aus der Entstehungszeit

Doch zum Ende des Konzertes gab es auch noch französische und luxemburgische Musik aus der Entstehungszeit der Orgel, dem 19. Jahrhundert, zu hören. Telemann, so Meinhold, habe eine „französische Seele“ gehabt, und tatsächlich harmonierten die Stücke von Telemann, Choralbearbeitungen und Teile aus „Dreien Dutzend Clavier-Fantasien“ hervorragend mit den Werken von Komponisten wie Francois Couperin, Jean Philipp Rameau und anderen.

So lebhaft und gestenreich, wie Wieland Meinhold über die Orgel und die Musik spricht, so lebhaft spielt er auch die Orgel, mit virtuoser Leichtigkeit und fröhlicher Eleganz.

Die Auswahl des Programmes erlaubte es dem Organisten, alle Facetten und Klangfarben der Reubke-Orgel musikalisch zu demonstrieren. Von der zartesten Soloflöte bis zum majestätischen Plenum war es rundherum ein Ohrenschmaus. Mit einer Improvisation über „Geh aus mein Herz“ schickte der Musiker, der auch auf internationalen Bühnen zu Hause ist, seine Zuhörer in den Sommerabend.