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Aufruf Spendenaktion für Flüchtlinge

Das DRK und die Stadt Genthin starten gemeinsam einen Aufruf für Sachspenden, um die ankommenden Flüchtlinge besser versorgen zu können.

Von Simone Pötschke 24.10.2015, 07:00

Genthin l Das DRK wendet sich an die Öffentlichkeit mit der Bitte um Spenden. Es stünde seit Wochen und Monaten im Landkreis mit der Unterbringung und der Versorgung der Flüchtlinge großen Herausforderungen gegenüber, erklärte Vorstand Andy Martius die Dringlichkeit dieses Aufrufes.

Viele haupt- und ehrenamtliche Helfer seien daran beteiligt, die Erstversorgung der Flüchtlinge so gut wie möglich zu meistern. DRK-Helfer betreuen Flüchtlinge in den Notunterkünften und Erstaufnahmestellen, unter anderem in Heyrothsberge und Altengrabow, und statten sie mit Hygienepaketen, Schlafsäcken und anderen Artikeln aus. Martius: „Wir erleben vor Ort viele Flüchtlinge, die unsere Hilfe benötigen und dafür dankbar sind.“

Der DRK-Verstand sagte, dass es inzwischen an vielen Gütern des täglichen Bedarfs fehle, insbesondere an Hygieneartikeln für die Erstausstattung.“ Es würden auch noch viele weitere Sachspenden benötigt, wie zum Beispiel Wintersachen für junge und ältere Männer sowie für Mädchen und Jungen, die vor allem Schuhe brauchen würden. Auf der Liste der dringend gebrauchten Sachen stünden ebenso Handtücher ganz weit oben.

Für die Hygienebeutel empfiehlt das DRK den Spendern eine einheitliche Bestückung, um Benachteiligungen unter den Empfängern auszuschließen. Die Hygienebeutel können in den DRK-Einrichtungen, vorrangig in der Magdeburger Straße, aber auch in den Horten der Stadt Genthin und in der Kita „Rasselbande“ abgegeben werden.

Das DRK gab mit dem Spendenaufruf eine Packliste für die Hygienepakete heraus. Demnach sollten enthalten sein: Nagelfeile, Taschentücher, Zahnbürste, Zahnpasta, Zahnputzbecher (Plaste) Duschcreme, Waschlappen, Handtuch und Kamm (Einweg).

Volksstimme-Redakteur Mike Fleske folgte gestern der Bitte des DRK und kaufte bei einer Drogeriekette in Genthin die genannten Artikel für ein Hygienepaket. Das Ergebnis des Selbstversuches: Der zeitliche Aufwand, um die Artikel zusammenzubekommen lag bei etwa zehn Minuten. Der Kassenbon wies am Ende einen Betrag von unter zehn Euro ohne Kulturbeutel aus.

Sein Resümee: Relativ schnell hat man die benötigten Artikel beisammen. Die Dinge des alltäglichen Bedarfs sind oft schon für Cent-Beträge zu haben und belasten die Geldbörse nicht über die Maßen. Wobei man berücksichtigen sollte, dass ein Drogeriemarkt kein Textilhändler ist und damit die Auswahl an Handtüchern nicht so riesig sein kann. Das gewählte Gästehandtuch fällt ein wenig klein aus, wobei es mit 1,50 Euro auch nicht sonderlich teuer ist. In unserem Versuch haben wir einen Kulturbeutel gekauft, der letztlich mit rund sechs Euro zu Buche schlug. Aber das muss gar nicht sein, macht uns die Stadtverwaltung aufmerksam.

Als Behältnis zur Abgabe reiche ein sogenannter Zipp-Beutel, wie er in der Küche zum Aufbewahren verwendet werde. „Der Vorteil ist“, so Anja Schäfer von der Stadtverwaltung, „dass die Mitarbeiter der Abgabestelle sofort sehen können, ob alle notwendigen Artikel vorhanden seien. Das Packen von Hygienebeuteln, so die Vorstellung des DRK, könnte auch in den Schulen bzw. Kitas als Projekt angeschoben werden.