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Ausbildung Abschied in die Zukunft

Zwölf Jugendliche erhielten nach erfolgreicher Ausbildung beim Johanniter Krankenhaus Genthin-Stendal ihre Zeugnisse.

Von Simone Pötschke 01.04.2016, 01:01

Feierlicher Gottesdienst  in der Altenplathower Kirche:  Zwölf Jugendliche erhielten nach drei Jahren erfolgreicher Ausbildung an der Krankenpflegeschule des Johanniter Krankenhauses Genthin-Stendal mit dem Bestehen der Prüfungen ihre Abschlusszeugnisse als Gesundheits- und Krankenpfleger.

Großer Einmarsch unter Orgelklängen mit dem Leiter der Krankenpflegeschule Detlef Frobel und Kursleiterin Dina Maurer an der Spitze. Unter den Gästen Eltern, Freunde und Schüler weiterer Kurse, die  in diesem Moment vielleicht davon träumen, in naher Zukunft auch ihr Zeugnis in den Händen halten zu können.

Familiär und feierlich getragen - das waren die Attribute der Zeugnisübergabe an die zwölf Absolventen der Krankenpflegeschule, davon größtenteils junge Männer, am Mittwoch. Inzwischen fast zu einem kleinen Markenzeichen dieser Abschiedsgottesdienste ist ein kleiner, eingedeckter Tisch im Altarbereich geworden, dessen Deko symbolisch für die Ereignisse der vergangenen drei Jahre steht. Die farbige Collage, die die Azubis in den ersten Tagen ihrer Ausbildung zum gegenseitigen Kennenlernen angefertigt hatte, fand sich hier ebenso wieder wie ein Schlüssel. Er stand für jene Wünsche, die die Schüler  einst aufschrieben oder eine Seemannsmütze, die an einen gemeinsamen Ausflug nach Swinemünde erinnerte. Und und und.

Doch jetzt nahe die Zeit des Aufbruchs. „Geht hin in neue Bereiche, wo ihr gebraucht werdet und lebt im Geiste Jesu", gab Ulrich Paulsen, Pfarrer im Stendaler Hospiz, zum Abschluss seiner Predigt den zwölf jungen Absolventen der Krankenpflegeschule mit auf ihren weiteren Lebensweg.

Auch Detlef Frobel, Leiter der Krankenpflegschule, transportierte christliche Grundwerte in seiner Abschiedsrede.  „Menschen brauchen in bestimmten Lebenslagen andere Menschen und diese Menschen sind Sie. Sie geben Hoffnung, Verstand und Hilfe." Für die berufliche Zukunft sei es wichtig, sich stets auf neue Anforderungen einzustellen, wobei Erfahrungen und Routine wichtig blieben. Von den zwölf Kursabsolventen werden fünf im Johanniterkrankenhaus Genthin-Stendal  eine Arbeit aufnehmen.

Um den Abschluss erfolgreich zu meistern, mussten die jungen Leute sich Wissen in 2 100 Stunden Theorie aneignen  und 2 500 Stunden in den Krankenhausalltag hineinschnuppern. Die praktische Ausbildung erfolgte in den Krankenhäusern Stendal und Genthin, aber auch in kooperierenden Häusern wie das Agaplesion Diakoniekrankenhaus Seehausen und das Fachkrankenhaus Jerichow.

Dina Maurer, die den Kurs über die gesamte Ausbildung als verantwortliche Lehrkraft begleitete, griff in herzlichen Worten noch einmal das Thema Steine auf, das Pfarrer Paulsen zuvor im Zusammenhang mit der Ostergeschichte nach Markus auslegte. (Maria von Magdala, Maria, die Mutter des Jacobus, und Salomé  stehen am Ostersonnabend überrascht am offenen Grab des auferstandenen Jesus. Der Verschlussstein war weggeschoben.) Dina Maurer überreichte mit den Zeugnissen an jeden Absolventen einen kleinen Hühnergott und verband damit den Wunsch, dass er für jeden ein Glücksbringer sei.

Mögen die Steine kleine und doch weite Kreise ziehen, hieß es bezüglich des beruflichen Wirkens der jungen Leute auch in einem Lied, dass die Gottesdienstbesucher anstimmten.

Für Dina Maurer gab es aus den Händen von Schulleiter Detlef Frobel eine Rose in Anerkennung dafür, dass sie während der drei Jahre, die sie den Kurs begleitete, „fast unbemerkt" an der Berliner Humboldt-Universität ihren Abschluss als Diplom-Medizinpädagoge ablegte.

Die Krankenpflege-Ausbildung in Altenplathow wird seit 1947 praktiziert, seit 1995 erfolgt sie hier für die Häuser Stendal und Genthin gemeinsam.