Stadt: Bücher aus zweiter Hand kommen in Genthin aus der Garage

Genthin - Der Sommer präsentiert sich aktuell eher herbstlich. Und wenn schon der Badesee nicht zum Zeitvertreib einlädt, ein gutes Buch tut dies immer. „Im Moment ist doch die beste Zeit zum Lesen“, sagt Peter Staats, gemeinsam mit Daniela Ahlert und Andreas Schulze kümmert sich der Genthiner ehrenamtlich um den Betrieb der Buchgarage in der Genthiner Stadt- und Kreisbibliothek.

Dass die Drei sich hier engagieren, habe mehrere Gründe. So sei es wichtig, dass ein lange bestehendes Angebot nicht einschlafe und das gelesene Bücher nicht einfach gelagert, sondern Interessierten zur Verfügung gestellt werden.

Wichtig sei ihnen auch, dass es weiterhin die Möglichkeit gäbe, das bereits gelesene Bücher für wenig Geld einen neuen Abnehmer finden und so noch weitere Interessierte begeistern. „Gerade bei Büchern wäre es fatal, wenn diese einfach entsorgt würden“, findet Peter Staats.

Und so ist noch bis Ende September die Buchgarage mit ihrem Angebot, vom Kinderbuch, über Krimis bis zu Ratgebern, Biografien bekannter Personen und Reiseromanen, geöffnet. „Wir wechseln uns ab und gewährleisten, dass die Buchgarage während der Öffnungszeiten der Bibliothek ebenfalls offen ist“, sagt Daniela Ahlert. Auch würden die Ehrenamtlichen den Besuchern zur Seite stehen, wenn diese etwas Bestimmtes suchen.

Denn die Bücher sind nach Sachgebieten und dem Alphabet geordnet. „Eigentlich finden wir das Passende schon.“ Auch Musik-CDs, DVDs und kleinere Gesellschaftsspiele sind im Angebot der Buchgarage. Die Ehrenamtlichen kümmern sich darum, dass das Sortiment beständig gefüllt bleibt, sortieren neu hinzugekommene Bücher ein oder zur Not auch kaputte oder ganz veraltete Bücher aus, sodass das Angebot attraktiv für Besucher bleibt.

Das Trio der Buchgarage möchte noch etwas: „Wir würden uns freuen, wenn wir die jüngere Generation ein wenig mehr für das Lesen begeistern könnten“, sagt Andreas Schulze. Derzeit gäbe es Gedankenspiele, mit Kindern und jungen Leuten in Leserunden ins Gespräch zu kommen, zu fragen, was sie gern lesen und auch die Begeisterung für das Lesen zu wecken.

„Weil wir selbst begeisterte Leser sind und dieses Interesse weitergeben möchten“, erklärt Andreas Schulze. Marina Conradi von der Stadt hat vor einigen Wochen die Betreuung der Bibliothek übernommen und sieht die ehrenamtliche Hilfe als wichtige Stütze in der Einrichtung. „Die Helfer nehmen sich viel Zeit für ihre Aufgaben, ich finde das nicht selbstverständlich.“ Auch freut es sie, dass nach wie vor Bücher gestiftet werden.

„Wir würden uns wünschen, dass die Bücher nur wenige Jahre alt sind, damit wir sie noch verkaufen können, ganz alte Bücher können wir nicht mehr verkaufen und nehmen diese daher nicht an.“ Auch sei die Zeit von CDs und DVDs vorüber, da diese einfach nicht mehr genutzt werden.

Die Buchgarage bleibt noch bis Ende September geöffnet. Genug Zeit, um noch ein wenig nach neuem Lesestoff für Regentage zu stöbern.