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Festumzug Erntefest von bayerisch bis klassisch

Mit guter Laune und Kreativität trotzten die Roßdorfer am Sonnabend mit ihrem Ernteumzug dem herbstlichen Schmuddelwetter.

Von Mike Fleske 04.10.2016, 14:30

Genthin l Der Roßdorfer Ernteumzug war auch in diesem Jahr gespickt mit pfiffigen Ideen. So hatte etwa die Dorfjugend unter dem Motto „O‘ zapft is“ einen echt bayerischen Wagen gestaltet, der aussah, als käme er direkt vom Münchener Oktoberfest. Auf dem Wagen wurde so manche Maß gestemmt. Und scheinbar nicht nur dort. „Wir machen jedes Jahr mit einem anderen Thema mit, in einer Bierlaune haben wir uns für das Oktoberfest entscheiden“, begründete Franz Kerzel das Motto.

Mit der Idee begeisterten die jungen Roßdorfer auch die fünfköpfige Jury, die sie auf den ersten Platz bei den lustigsten Fahrzeugen wählte. Lustig und ein wenig anstrengend ging es auch auf dem Wagen von Familie Kirchmann zu. Dort gab es das Thema „Waschen“, und Manfred Kirchmann musste auf dem Waschbrett ordentlich die Wäsche schrubben. „Wir haben auch eine Butterfrau“, berichtete Jutta Kirchmann. Die saß in Tracht auf dem nächsten Wagen und hieß Sarah Stein. Eifrig belegte sie während der rund 30-minütigen Rundfahrt durch das Dorf Brote. „Ein Baguette in Scheiben habe ich geschafft“, berichtete sie am Ende der Tour.

Hinter dem Auto von Dietmar Peters befand sich derweil ein kleiner Hochsitz. Auf ihm tummelten sich Peters Enkelkinder Emma, Willi, Klara und Ida und hatten sichtlich Spaß am ungewohnten Reisen im Schritttempo. „Ich habe den Hochsitz vor zwei Jahren gebaut“, berichtet Peters. Eigentlich ist er bei Ernten im Einsatz. Einer reichen Ernte dankten die Roßdorfer reichlich. So war etwa der Wagen der Kitas Roßdorf und Kleinwusterwitz mit herbstlichen Blumen, Maiskolben, selbstgebastelten Drachen, Herzen und Sonnen dekoriert. Auch war historische Erntetechnik für den Umzug aus den heimischen Scheunen geholt und gewienert worden. Traktoren und Geräte aus vergangenen Zeiten ließen sich so bestaunen.

Lange Schlangen bildeten sich an der Gulaschkanone, wo die Frauen des Heimatvereins Erbsensuppe anboten. Unmittelbar von der Feuerwehr spielte dann das Genthiner Blasorchester auf. Derweil konnten sich die Kinder auf dem nahe gelegenen Spielplatz tummeln. „Es war wieder ein sehr schöner Zug und wir haben dem Regen getrotzt“, befand Cordula Bog vom Roßdorfer Heimatverein, der die Veranstaltung federführend betreute. Zwölf Damen aus dem Verein hatten zudem das Gemeindehaus mit herbstlicher Dekoration geschmückt. Am Nachmittag präsentierten die Kita-Kinder ein kleines Programm, und am Abend machten sich die Roßdorfer auf zum Erntetanz in den Lehnshof.