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Feuerwehr Zur Stelle bei Brand und Sturm

Feierlichkeiten, Ausbildungen, Beförderungen. Das waren die Themen der Jahreshauptversammlung der Parchener Feuerwehr.

Von Thomas Skiba 29.01.2018, 23:01

Parchen l Für die Parchener Ortsfeuerwehr war 2017 ein Jahr der Jubiläen: Zum einen die Feier zum 90. Jahrestag der Gründung, zum anderen die Freude über das 20-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr. Kenner der Parchener Feuerwehr-Geschichte bezweifeln letzteren Termin - aus gutem Grund. Die Jugendfeuerwehr jubilierte eigentlich regulär 2016.

„Doch Optimierung, Kostenersparnis und letztendlich vernünftiger Umgang mit unseren Geldern machen auch keinen Bogen um uns“, so Ortswehrleiter Gerd Keppler. „Wir hatten uns entschlossen, die Termine zusammenzulegen - im Rückblick eine vernünftige Entscheidung.“ Auf der Jahreshauptversammlung am Freitag kam dieser Punkt zur Sprache. Zurückgeblickt wurde auf ein Jahr mit viel Arbeit, aber auch mit etlichen Erfolgen, wie der Ausbildungsstand belegt. Keppler erinnerte an den Kern des Feuerwehr-Daseins: eine fundierte, zeitgemäße Ausbildung.

Da gingen die Parchener Feuerwehrleute mit gutem Beispiel voran. Ausbildung ist Sicherheit. Dazu positioniert sich Ortswehrleiter Gerd Keppler klar: „Jedem Feuerwehrmann muss es in Fleisch und Blut übergehen - Ausbildung ist auch Eigenschutz. Nur wenn wir die notwendigen Ausbildungsstunden absolvieren, sind wir schlagkräftig bei unseren Einsätzen.“

Die Ausbildung geht dabei in die Breite: Sie deckt reale Einsatzszenarien ab. Und sie geht in die Tiefe: Handlungsabläufe werden nicht nur erklärt, sondern auch geübt, bis sie aus dem Effeff beherrscht werden.

Keppler erwähnt noch einen Punkt: „Nach Abzug der Mitarbeiter des Bauhofes nach Genthin ist kein Mitglied der operativen Gruppe noch in Parchen beschäftigt. Wie sich das auf die Alarmierung auswirken wird, können wir noch nicht sagen.“

Bei ihrer Qualifizierung setzen die Einsatzkräfte der Parchener Feuerwehr den positiven Trend fort. „Wir haben auf Standort- und Kreisebene sowie in der Feuerwehrschule Heyrothsberge unsere Ausbildung wahrgenommen“, sagte Keppler.

Besonders stolz ist er auf den bestandenen Gruppenführerlehrgang des Kameraden Sebastian Schmoz. „Jeder“, so sagt Keppler, „der einen Lehrgang an der IBK Heyrothsberge besucht, weiß, dass dort der ganze Mann gefordert wird. Ohne bestandene Prüfung wird die Befähigung nicht zuerkannt.“

Die Feuerwehr Parchen wurde im vergangenen Jahr zu 19 Einsätzen gerufen, darunter drei Gebäudebrände, eine Person in Notlage, sechs Beseitigungen von Sturmschäden, eine Ölspur. Es kam auch zu fünf Einsatzabbrüchen.

Insgesamt sind 25 Einsatzstunden geleistet worden. Dazu kamen noch zahlreiche Stunden bei der Brandsicherheitswache im Rahmen von zwei Veranstaltungen. Nicht zu vergessen: Auch die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der doppelten Jubiläumsfeier nahm Zeit in Anspruch.

Hier tat sich besonders die Frauenabteilung der Ortsfeuerwehr hervor: Ohne sie wäre die Klapperhalle eine Hülle ohne Inhalt geblieben, so Keppler. Etwa 60 Männer und Frauen sind Mitglied in der Parchener Wehr - und zugleich im Förderverein „Freunde der Feuerwehr“ Parchen.

Neben ihren Pflichten gestalten die Feuerwehrleute auch immer das dörfliche Leben mit. Sie beteiligten sich am Verbrennen der Weihnachtsbäume, an der Absicherung des Osterfeuers, am Aufstellen des Maibaumes, am Tag der offenen Tür, am Mühlenfest, am Heimatfest zum Erntedank mit einem geschmückten Wagen und am Sommerfest der Albrecht-Dürer-Schule.

Günther Söchting berichtete über die Ehren- und Altersabteilung, die am 1. Dezember 1999 gebildet worden war. Regelmäßige Zusammenkünfte trugen in den vergangenen zwölf Monaten dazu bei, das Gemeinschaftsleben zu pflegen. Die Veranstaltungen sind immer gut besucht.

Ortsbürgermeister Dr. Hubert Schwandt betonte den guten Ausbildungsstand. Ihm sei wichtig, das Interesse der Jugend für die Feuerwehr zu wecken. An die Stadt Genthin, vertreten durch Alexandra Adel, richtete er folgende Worte: „Unterstützen Sie die Initiative der anderen Städte und Gemeinden Sachsen-Anhalts und sorgen Sie dafür, dass wenn Feuerwehrkameraden im Einsatz verunglücken, die Hinterbliebenen abgesichert sind.“

Das Wichtigste kam zum Schluss: Ehrungen und Beförderungen. Keppler dazu: „Die Leistungen unsere Mitglieder können nicht hoch genug gelobt werden, dafür braucht es Anerkennung.“