1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Amtsgericht wird Wohnhaus

Genthin Amtsgericht wird Wohnhaus

Im Amtsgericht entstehen neue Wohnmöglichkeiten. Die Genthiner Wohnungsbaugenossenschaft (GWG) hatte es vor vier Jahren ersteigert.

Von Mike Fleske 28.08.2015, 17:36

Genthin l Markant ist es, das Gebäude mit der Nummer 95 in der Brandenburger Straße. Dicht am Stadtkern gelegen mit den Hauptverkehrsstraßen der Kanalstadt vor der Haustür. Kurz vor dem Abschluss stünden Verträge mit einem Betreiber, der dort ein altersgerechtes Wohnen anbieten wird, erläutert GWG-Vorstand Peter Jelitte. „Diesen Wunsch hatten wir schon nach dem Erwerb der Immobilie vor vier Jahren.“

Lange Zeit war in dem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert das Genthiner Amtsgericht untergebracht. Als die Zuständigkeiten 2010 auf das Amtsgericht Burg übergingen, entfiel diese Nutzung und das Gebäude stand leer. In einer Auktion in Berlin entbrannte ein Jahr später ein dramatisches Bieterverfahren, in dem letztlich GWG-Vorstand Jelitte das letzte Wort hatte.

Für 75.000 Euro erwarb die Wohnungsbaugesellschaft das Gebäude. Sowohl der verhältnismäßig günstige Preis der Immobilie, als auch die Möglichkeit, attraktiven Wohnraum in der Genthiner Innenstadt zu schaffen, habe die GWG bewogen, das alte Amtsgericht zu erwerben, erklärt Jelitte seine Sicht als Wohnungswirtschaftler. Zudem ist es kein kleines Haus. Es verfügt immerhin über eine Grundstücksgröße von zirka 2300 Quadratmetern und einer geschätzten Nutzfläche von 844 Quadratmetern zuzüglich der Flächen der Nebengebäude.

Das Gebäude hatte die GWG in den vergangenen Jahren immer wieder im Blick, wenn es um die Weiternutzung ging. Anfang 2014 wurde an der Hochschule Magdeburg eine Arbeit ausgeschrieben, bei der Jungingenieure aus dem Bereich Bauwesen eine Konzeptfindung oder eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für dieses Objekt durchführen konnten. Im Amtsgericht entstehen neue Wohnmöglichkeiten. Die Genthiner Wohnungsbaugenossenschaft hatte das Gebäude vor vier Jahren ersteigert.

„Das wäre ein interessantes Projekt gewesen“, findet Jelitte auch heute noch. Allein fehlte das Interesse der jungen Studenten. „Es war wahrscheinlich wenig attraktiv, Konzepte für ein Gebäude in Genthin zu entwerfen, wo es in Magdeburg viele repräsentative Immoblien für so eine Arbeit gibt.“ Diese Gebäude lägen dann zudem direkt vor der Haustür. Eine weitere Idee, die Immobilie als Bürogebäude zu vermarkten, stieß bei der GWG auf wenig Gegenliebe. Mehr Rückenwind gab es nach wie vor für die altersgerechte Wohnnutzung, zu der auch ein Betreuungsangebot gehören soll.

Mittlerweile verhandelte die Genossenschaft mit einem Betreiber und hat einen Bauantrag für die erforderlichen Umbauten gestellt, der möglicherweise schon in nächster Zeit bestätigt wird. „Wir rechnen noch in diesem Jahr mit einem Baubeginn“, sagt Jelitte. Im Herbst kommenden Jahres sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. Geben solle es dann eine Tagespflege, sowie eine Wohngruppe geben. Dadurch wird in das Gebäude mitten in der Stadt in absehbarer Zeit wieder Leben einziehen.