1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Ja zur „Perle“ vom Kulturausschuss

Neubau Ja zur „Perle“ vom Kulturausschuss

Genthin braucht ein neues Kulturhaus, da das alte verkauft werden soll. Der Kulturausschuss sagte „Ja“ zur Idee vom Neubau.

Von Kristin Schulze 25.04.2017, 07:00

Genthin l Die Mitglieder des Kulturausschusses haben sich einstimmig dafür ausgesprochen, die Idee vom Neubau des „Zentrums des Miteinanders“ weiterzuverfolgen. Der Stadtrat stimmt am Donnerstag darüber ab, ob es eine Bedarfserhebung geben wird. Die Stadtverwaltung plant im Falle der Zustimmung eine Ideenwerkstatt bis zum 31. August, bei der alle potenziellen Nutzer des Gebäudes, das neben „Zentrum des Miteinanders“ auch den Arbeitstitel „Perle“ trägt, ihre Bedürfnisse deutlich machen können.

Aus dem Kulturausschuss gab es Zuspruch für die Idee. Rüdiger Feuerherdt (LW Mützel) zum Beispiel sagte: „Das kann ein Superobjekt werden. Wir sollten das weiterverfolgen.“ Aber auch Kritik wurde geäußert. Lisa Wolf (Linke) bemängelte die „fehlende Bürgerbeteiligung“. Bürgermeister Thomas Barz (parteilos) erklärte, dass es am Donnerstag im Stadtrat nicht darum ginge, den Bau zu beschließen. „Zuerst geht es darum, die Verwaltung zu beauftragen, in diese Richtung weiterzuarbeiten.“ In der Ideenwerkstatt bis Ende August würden dann auch die Bürger umfangreich beteiligt.

Wolf erwiderte, dass Räumlichkeiten für die Schulspeisung nötig seien, brachte aber Bedenken zum Ausdruck, ob dies mit einem „durchdachten Kulturhaus“ zu vereinen wäre. „Ich befürchte, die kulturelle Seite fällt ab. Die Kulturschaffenden wurden nicht einbezogen.“ Barz wiederholte, dass diese spätestens bei der Ideenwerkstatt ausführlich zu Wort kämen. Der Vorteil eines Neubaus sei es auch, verschiedene Bedürfnisse berücksichtigen zu können.

Günter Sander (Grüne) erinnerte daran, dass im Stadtkulturhaus auch Kulturarbeit möglich gewesen sei, als dort noch das Personal des Waschmittelwerks täglich gegessen hat.

Lisa Wolf rief noch einmal ihren Vorschlag vom alten Volksgarten in Erinnerung. „Warum kauft man den nicht zurück? Das wäre das ideale Kulturhaus.“

In dem Objekt an der Berliner Chaussee, das nicht zum Verkauf steht, befindet sich ein Möbelhaus. Horst Leiste (SPD) sagte: „Ich würde dieses Thema heute gern endgültig abschließen. Einen Rückkauf kann sich die Stadt nicht leisten. Außerdem hat der Volksgarten einen Besitzer, mir ist nicht bekannt, dass er verkaufen will.“

Thomas Barz ergänzte: „Ich würde gerne eine Mensa für die Schüler und daneben ein Kulturzentrum bauen.“ Realistisch sei dies allerdings nicht, darum müsse man Synergien nutzen.

Rüdiger Feuerherdt mahnte, das Thema nicht zu zerreden. „Wir haben einen weiten Weg vor uns, so ein Neubau dauert, und die Zeit rennt.“

Auch Gordon Heringshausen (CDU) verwies darauf, dass nicht unendlich viel Zeit bleiben würde.

Hintergrund ist, dass die QSG mbh das Gelände in Genthin-Nord samt Stadtkulturhaus verkaufen will. Mit dem Interessenten, der Firma Inprotec, konnte die Stadt ein Nutzungsrecht für das Kulturhaus bis 2021 aushandeln. Dann braucht man einen neuen Ort für Konzerte, Karnevalssitzungen, Theaterstücke, Jugendweihen, Abibälle und ähnliches.