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Kartoffelfest Eine Fete und viele Erlebnisse

Zum 25. Mal wird das Genthiner Kartoffelfest gefeiert. Viele Erinnerungen gibt es an die Veranstaltung.

Von Mike Fleske 08.08.2018, 01:01

Genthin l Drei Tage feiert Genthin am dritten Septemberwochenende das Kartoffelfest. Nun zum 25. Mal. Was heute der Höhepunkt des Genthiner Veranstaltungskalenders ist, hat 1994 eher bescheiden angefangen. „Das Fest lief einen Tag, wir hatten eine kleine Bühne und gegen 18 Uhr war alles vorbei“, erinnert sich Marina Conradi, Eventmanagerin der Stadt Genthin, an die Anfänge.

Dass es überhaupt ein Kartoffelfest in Genthin gab, war eine Idee der Mitglieder des damals neu gegründeten Fremdenverkehrsvereins. „Wir haben gesagt, ein Verein der sich um Tourismus und Kultur kümmert, muss sich mit einer Veranstaltung präsentieren“, weiß Sigrid Röthig, damals Mitglied im Verein und später dessen Geschäftsführerin, noch heute. „Die Kartoffel ist prägend für die Region und passt in die Zeit zwischen Sommer und Herbst.“

Der damalige Bürgermeister Wolfgang Bernicke unterstützte als Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins das Fest und gab den Startschuss. Von Anfang an war das Kartoffelfest im Volkspark beheimatet. „In den frühen Jahren haben wir die Werbeschilder, die in der Stadt aufgehangen wurden, noch mit der Hand gestaltet“, plaudert Marina Conradi aus dem Nähkästchen.

Erster Stargast war der niederländische Geräuschimitator Niek Boes, der heute als Performancekünstler bekannt ist. Aber auch Vereine der Region, etwa die Mützeler Jagdhornbläser, die Klietznicker Dorfspatzen oder die Original Fienerländer Musikanten standen auf der Bühne.

In den Jahren danach waren Tanzgruppen wie „Impuls“, die Modegruppe „Anno dazumal“ oder das Genthiner Amateurtheater regelmäßige Gäste auf der Bühne. Davon gab es zwischen 2000 und 2010 sogar zwei. Eine Hauptbühne und eine, auf der sich Jugendbands, etwa „Black Flame“ mit dem jungen Robby Schulze, präsentierten.

Auch bekannte Namen wie Achim Menzel, Michael Barakowski oder Silke Fischer waren beim Kartoffelfest zu Gast. Besonders spektakulär geriet 2006 der Auftritt der Gruppe „City“, erinnern sich Sigrid Röthig und Marina Conradi noch heute. „Vor der Bühne dürfen keine Sitzbänke stehen, das ist bei einem Rockkonzert nicht zulässig“, machte der damalige Polizeichef deutlich. Die Mitarbeiter des Organisationsteams baten jeden der Gäste aufzustehen und entfernten die Sitzbänke.

Damit aber nicht genug. Im Laufe des Abends füllte sich der Platz so sehr, dass die Versorgungswagen nicht mehr ausreichten. „Wir haben dann kurzerhand einen weiteren Wagen geöffnet, in dem meine Familie Getränke ausschenkte“, berichtet Marina Conradi mit einem Schmunzeln.

Ihre Familie, Ehemann und Kinder seien ohnehin oft als Helfer eingesetzt gewesen. Denn ständig gab es etwas umzubauen oder zu organisieren. „Denken Sie nur an den Kartoffelsuppenwettbewerb, wenn ein Dutzend Töpfe mit heißer Suppe auf die Bühne gebracht werden mussten“, sagt Sigrid Röthig.

Die Verkostung der Suppen aus regionalen Küchen ist genau wie das Wett-Kartoffelschälen ein traditioneller Wettbewerb bei dem Genthiner Fest.

„Den Schälwettbewerb überwachen die Helfer vom DLRG“, sagt Sigrid Röthig. Zurecht, denn so mancher Teilnehmer ist bereits mit den scharfen Sparschälern abgerutscht und hat sich verletzt. Sofort würden die Wunden dann versorgt. Wirklich schlimme Folgen hatten die Schälmissgeschicke aber nicht. Pannen gab es in 25 Jahren aber einige.

„Wenn wir den großen Aufmarsch der regionalen Majestäten hatten, fehlten auch schon mal Namen oder sogar Majestäten, die angekündigt wurden.“ Auch Verzögerungen gehören zu einer Ganztagsveranstaltung dazu. Das kann auch unangenehm werden. „In den 1990er Jahren hatte der Bürgermeister das Fest gerade eröffnet, da fiel auf dem ganzen Gelände der Strom aus“, berichtet Marina Conradi von einem Zwischenfall.

Es dauerte einige Zeit, bis es weitergehen konnte. Heute stehen für solche Fälle Notstromgeräte bereit. Denn das Fest ist von Jahr zu Jahr gewachsen. Seit 2011 gibt es einen Rummel, das Abendprogramm bestreiten bekannte Trommelgruppen und Coverbands mit professionellen Shows.

Dadurch hat das Fest heute eine überregionale Strahlkraft, sodass auch Gäste aus Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen zu den regelmäßigen Besuchern zählen.

Wir suchen aus Anlass des Festjubiläums Geschichten rund um das Kartoffelfest. Was haben Sie beim Kartoffelfest erlebt? Was verbinden Sie mit der Veranstaltung?

Schicken Sie uns Ihre Geschichte und auch Fotos an die Redaktion. E-Mail: redaktion.genthin@volksstimme.de.

Möglich ist auch der Kontakt per Post: Volksstimme Genthin, Brandenburger Straße 55-57, 39307 Genthin oder per Telefon. (0 39 33) 87 34 20. Unter den Teilnehmern verlosen wir drei Volksstimme-Überraschungspakete, unter anderem mit Frühstückstasse, und Schreibset.