Schon seit Jahren sind alle Rentner des Ortes ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen Kita Karow: Oma-Opa-Tag ist Dorfereignis
Kein Stuhl blieb leer am Mittwochnachmittag im Dorfgemeinschaftshaus von Karow. Der "Oma-Opa-Tag" der Kita "Zu den kleinen Strolchen" ist längst zum Treffpunkt für fast alle Senioren des Ortes geworden.
Karow. l Kita-Leiterin Annelie Ballerstein blickt zufrieden in die Runde. Kinder, Eltern und Großeltern wuseln fröhlich durcheinander, während sich alle vom üppigen Kuchenbüfett bedienen. Viele Muttis haben mitgewirkt beim Kuchenbacken - das Angebot ist vielfältig und findet großen Zuspruch.
Auch sonst haben Muttis und Vatis bei der Vorbereitung wieder ganz toll geholfen, berichtet Annelie Ballerstein begeistert. "Einige haben extra Urlaub genommen, um den Raum herzurichten. Außerdem haben sich etliche im Vorfeld zum Basteln getroffen und um ein kleines Programm einzuüben. Die Vatis zum Beispiel hatten diesmal eine "Gesangs"-Auftritt: "Der kleine grüne Kaktus". Und einige Muttis waren wieder mit einem Linedance-Auftritt dabei.
Zu Beginn allerdings waren erstmal die Jüngsten an der Reihe. Die Kleinen haben noch nicht die Geduld, um lange auf ihren Auftritt zu warten, begründet die Kita-Leiterin. Lieder, Gedichte, die Geschichte vom kleinen Maulwurf standen auf dem Programm. Geübt hatten die Erzieherinnen mit den Kindern vor allem, ihre Stimme kräftig einzusetzen, damit sie auch ganz hinten im Raum zu verstehen sind - wenn es schon mit dem Gesehenwerden schwierig wird. Da fehlt einfach die Bühne. Tüchtigen Applaus gab es aber trotzdem.
Die Hortkinder hatten ihren Auftritt später. 20 Kita-Kinder, von denen die meisten noch sehr klein sind, und acht Hortkinder gehen zur Zeit in die Kita Karow, sagt Annelie Ballerstein. Für die Hortkinder hält sie ein großes Lob bereit: "Sie finden sich in den verschiedenen Altersgruppen selbständig zusammen und üben!" Lieder, Flötenspiel, Gedichte und auch Rätsel für die Omas und Opas gehörten zu ihrem Programm, wobei eingebracht wurde, was die Kinder in der Schule gelernt haben.
Zwischendurch haben auch noch die Karower Jagdhornbläser das bunte Programm bereichert - sie sind bei nahezu allen Höhepunkten im Dorf dabei. Und zu den Höhepunkten gehört der "Oma-Opa-Tag" längst. "Wir machen das mindestens schon 20 Jahre", berichtet Annelie Ballerstein. "Wir haben in der Kita klein angefangen, aber bald schon wurde es größer." Grund dafür sei, dass die Kita Kinder, wenn sie zu den Rentnern zum Geburtstag singen gehen, immer so herzlich aufgenommen werden. Zum 60. 65. und ab dem 70. Geburstag jedes Jahr sind sie unterwegs. Deshalb werden schon seit langem alle Rentner des Dorfes zum "Oma-Opa-Tag" eingeladen. "Wir wollen damit einfach danke sagen."
Der Termin werde immer schon Anfang des Jahres festgelegt, denn viele richten sich darauf bei der Urlaubs- und Arztterminplanung ein, um das Ereignis nur nicht zu verpassen. Insgesamt waren diesmal nahezu hundert Leute dabei.
Zu den Gästen zählten auch einige Warchauer - jene, die seit einigen Jahren auch immer beim Karower Erntefest dabei sind. Dort präsentieren sie ihre alte Kartoffelkombine und haben auf dem Fest einen Stand, wo Kartoffelpuffer und Würstchen angeboten werden. Den Erlös davon haben sie nun zum wiederholten Mal der Karower Kita gespendet.