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Sanierung Stadt nimmt neuen Anlauf

Die Sport- und Schwimmhalle in Genthin wird aus Mitteln eines neu aufgelegtem Bundesprogramm energetisch saniert.

Von Susanne Christmann 02.12.2020, 00:01

Genthin l „Ich bin überrascht“, gibt Fritz Mund, Vorsitzender des SV Chemie Genthin, am Telefon gegenüber der Volksstimme zu, als er hört, dass ein neuerlicher Beschluss zur kommunalen Beteiligung bei der Sanierung der Sport- und Schwimmhalle an der Berliner Chaussee bereits einstimmig den Bau- und Vergabeausschuss des Stadtrates passiert hat. Denn noch im Mai dieses Jahres wurden wegen einer zu geringen Energieeinsparung und zusätzlichem Finanzierungsbedarf diese Vorhaben im Stadtrat aufgeschoben. Die Stadt hatte argumentiert, dass ein Beschluss für dieses Vorhaben die Sanierung der neben den Hallen liegenden Sportplatzanlagen gefährden würde.

Nun nimmt also die Stadt, die die Sanierungspläne für Sport- und Schwimmhalle seit dem Jahre 2014 hegt, einen erneuten Anlauf, um die beiden Hallen vor allem energetisch auf Vordermann zu bringen. Denn der Bund, so Dagmar Turian, Fachbereichsleitung Bau und Stadtentwicklung, habe jüngst ein Bundesprogramm neu aufgelegt, aus dem die Stadt Fördermittel - Bewerbungsschluss dafür war der 30. Oktober 2020 - beantragt habe. Der Clou dabei: Wenn die Kommunalaufsicht die finanzielle Haushaltsnotlage der Stadt Genthin anerkennt, dann würden die Sanierungsarbeiten an beiden Hallen zu 90 Prozent und nicht wie sonst üblich zu 45 Prozent gefördert. Bei einem (vorläufigen) Finanzvolumen für das Gesamtprojekt von rund 2,1 Millionen Euro würde der Eigenanteil der Stadt dann lediglich 210 000 Euro betragen.

Vorausgesetzt, der Stadtrat stimmt in seiner Sitzung am 10. Dezember dem vorgelegten Beschluss zu und stellt den geforderten Eigenanteil in den 2021-er Haushalt ein, würden so die Sanierung des Seitendaches der Sporthalle, die Erneuerung der Glasfassade der Sporthalle und eine Außenwanddämmung für beide Hallen möglich. Auch die Außenanlagen der Sauna und die Parkplatzsituation könnten optimiert werden, Brandschutz- und Sanitäranlagen würden auf den neuesten Stand gebracht. Und auch die Heizungs- und Lüftungsanlagen für beide Hallen würden mit Wärmegewinnung für merkliche Energieeinsparungen sorgen. Auch die bisher nicht zufriedenstellende Parkplatzsituation würde mit diesem Projekt neu gestaltet werden.

Auf die Frage, wann die Sanierung der Hallen losgehen könnte, antwortete Dagmar Turian, dass sie zwar auf keine Erfahrungswerte mit dem Umgang des neuen Bundesprogrammes zurückgreifen könne. Aber bis etwa Mitte 2021 rechne sie mit einer Entscheidung, ob Genthin diese Förderung bekomme. Dann könnte mit der Ausschreibung der verschiedenen Bauleistungen begonnen werden, die zum Jahresende abgeschlossen sein könnte. Sanierungsbeginn könnte demnach Anfang 2022 sein. Dafür müssten die beiden Hallen nicht unbedingt geschlossen werden, meint Dagmar Turian. Erfahrungen besagen, dass die Arbeiten, die ja nicht direkt das Schwimmbecken oder den Innenraum der Sporthalle beträfen, bei laufendem Betrieb erledigt werden könnten.

Das seien für die Sportgruppen aller Vereine, die die Halle nutzen, gute Nachrichten, meint Fritz Mund. Dass sich die energetische Sanierung merklich positiv auf die Vereinskasse auswirken werde, damit rechnet der SV-Chemie-Chef kaum. Zurzeit zahle der Verein mit 6,84 Euro pro Sportstunde für die Nutzung aller Genthiner Sportstätten einen recht geringen Anteil an den Betriebskosten. In diesem Preis werde sich eine energetische Sanierung kaum merkbar niederschlagen können. Ansonsten sei es zu begrüßen, denn, so Fritz Mund: „Eine energetische Sanierung bringe immer etwas.“