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Silvester Vandalen wüten an der Haltestelle

Hochbetrieb für die Mitarbeiter des Genthiner Bauhofes gleich am ersten Arbeitstag im neuen Jahr. Die Reste von Silvester müssen weg.

Von Simone Pötschke 03.01.2018, 00:01

Genthin l Die Ankündigung des Bauhofleiters, dass es den Bereich der Bushaltestelle in Parchen in der Silvesternacht besonders getroffen habe, stellte sich nicht als übertrieben heraus, als die Mitarbeiter Hartmut Voigt und Andreas Herbst hier am Dienstag gegen 14 Uhr eintrafen. „Als ob eine Bombe eingeschlagen hat“, befand Hartmut Voigt, der mit seinem Kollegen am Vormittag zunächst in der Stadt Genthin eingesetzt war.

Die beiden gegenüberliegenden Bushaltestellen boten einen bitteren Nachgeschmack einer offensichtlich aus dem Ruder gelaufenen Silvesternacht: Die Bank im Wartehäuschen demoliert, eingetretene Abfallbehälter, beschädigte Fahrplanständer, Raketen- und Böllerreste zu Hauf, zerschlagene Flaschen. „Parchen ist in diesem Jahr mit Abstand unsere Großbaustelle.

Ein Extremfall“, zieht der Bauhofleiter am frühen Nachmittag eine erste Zwischenbilanz. Elf Mitarbeiter waren mit fünf Fahrzeugen unterwegs, um die kommunalen Straßen, das Stadtgebiet, öffentliche Plätze und die Ortschaften vom Silverstermüll zu beräumen. Die Kehrmaschine kommt allerdings nur in Genthin zum Einsatz.

Der Fahrer habe im Gegensatz zu den üblichen Touren einen erheblichen Mehraufwand zu bewältigen. Die Bürsten der Maschine müssten immer wieder von den Stielen der abgefeuerten Raketen befreit werden, erklärt Christian Hering. Das Kehren der Gehwege bleibt allerdings die Aufgabe der Anlieger. Eine Besonderheit gilt für den Marktplatz. Seine Beräumung fällt in die Zuständigkeit einer vertraglich gebundenen Firma.

„Wir haben unter den Mitarbeitern derzeit einen hohen Krankenstand, den wir kompensieren müssen, wir hoffen aber trotzdem, dass am Mittwoch die Arbeiten abgeschlossen sein werden“, sagte der Bauhof-Leiter. Der „lange Dienstag“, in der Stadt wird an diesem Tag bis 18 Uhr gearbeitet, sei dabei schon hilfreich.

Eine erste Bestandsaufnahme der Schäden und vermüllter Straßen brachte für den Chef des Bauhofes - neben der Zerstörungswut an den Parchener Bushaltestellen - keine großen Überraschungen. Zielscheibe ungezügelter Silvesterfreuden sind und bleiben Papierkörbe, insbesondere an den Bushaltestellen.

Er habe den Eindruck, dass es in diesem Jahr mehr als sonst seien, sagt Hering, der am Mittwoch erst zuverlässige Zahlen zerstörter Behälter nennen kann. „Ungefähr 20 werden schon zusammenkommen“, schätzt er. Überraschungen gibt es selbst dabei. Am Bahnhof sei ein Papierkorb aus Metall komplett gesprengt worden. „Mit herkömmlichen Böllern ist das fast unmöglich. Es ist mir unbegreiflich, wie dies vonstatten gegangen ist“, sagt Hering, der überdies ein erfahrener Feuerwehrmann ist.

Aber es gab auch Beruhigendes für den Bauhof. Ein Beispiel liefert Schopsdorf. Ortsbürgermeisterin Angela Schwarzlose habe dem Bauhof telefonisch signalisiert, dass es keine Vorkommnisse gegeben habe, berichtet Hering.