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Sozialkaufhaus Aufbruch mit Lotto-Förderung

Mit 10.000 Euro fördert der Lotto-Hilfsfonds den Genthiner Verein „Aufbruch“. Damit wird der Betrieb der Sozialkaufhäuser gewährleistet.

Von Mike Fleske 19.05.2020, 01:01

Genthin l Die sozialen Kaufhäuser in der Region sind Anlaufpunkte für Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit geringen finanziellen Mitteln bestreiten müssen. Die unterschiedlichen Waren wie Möbel, Geschirr, Elektrogeräte, Bekleidung und vieles mehr stammen zum Teil aus Haus- und Wohnungsräumungen. Die Mitarbeiter holen die Gegenstände auf Wunsch von den Spendern ab und bereiten diese gegebenenfalls auf.

Eine gute Sache für alle Beteiligten: Die Spender werden die Sachen los, die sie nicht mehr brauchen oder wollen und das Kaufhaus bekommt neue Ware.

Doch durch die Corona-Krise ist der Warenfluss ins Stocken geraten, auch die Möglichkeiten für den Verkauf waren nicht mehr ohne weiteres gegeben. „Als wir unsere Kaufhäuser am 18. März wegen der Corona-Krise schließen mussten, konnten wir für mehrere Wochen keine Einnahmen erzielen und über Rücklagen verfügen wir nicht“, berichtet Andreas Fehrecke, Vorstandsmitglied des Vereins „Aufbruch“ in Genthin, der die Kaufhäuser trägt. „Mit den Einnahmen finanzieren wir Mieten, Betriebskosten, Fahrzeugkosten, Heizung und Versicherungen.“

Solche Vereine wie den in der Kanalstadt hatte Lotto Sachsen-Anhalt im Blick, als es vor rund sechs Wochen einen Lotto-Hilfsfonds ins Leben rief. Im Grund könne jeder gemeinnützige Verein, der ein Vorhaben aufgrund der Corona-Pandemie absagen musste, einen Antrag an den Fonds stellen. „Der finanzielle Schaden muss durch die Corona-Pandemie entstanden sein und darf nicht über Drittmittel, zum Beispiel Finanzhilfen vom Bund, Land oder von Versicherungen gedeckt sein“, sagt Astrid Wessler von der Lotto-Pressestelle.

So wie in Genthin. Der Verein Aufbruch ist nun mit 10 000 Euro berücksichtigt worden, diese werden in Genthin, Burg und Stendal verwendet. „Wir freuen uns sehr über die finanzielle Hilfe von Lotto Sachsen-Anhalt“, sagt Andreas Fehrecke. Es sei ein erster Schritt, der zunächst den Weiterbetrieb sichert. Doch der bleibt schwierig. „Auch wenn wir die Kaufhäuser seit einigen Tagen wieder öffnen konnten, werden die Einnahmen wohl noch eine lange Zeit unterdurchschnittlich bleiben“, schätzt der Vereinsvorstand. Dabei ist das Angebot von Aufbruch nicht nur relevant für die Kunden, sondern auch für die Mitarbeiter. „In den Sozialkaufhäusern können Langzeitarbeitslose und ehemalige Suchtbetroffene wieder Struktur in ihr Leben bringen und gleichzeitig Geld verdienen.“ Oft ist dies ein regelmäßiges Einkommen durch eine geregelte Tätigkeit nach langer Arbeitslosigkeit. „Die Beschäftigung festigt nachhaltig die zwischenzeitlich erreichte Abstinenz und ermöglicht eine stabile Lebensveränderung.“

Darüber hinaus unterstützt der Verein mit seinen Angeboten insbesondere einkommensschwache Familien. „Im Rahmen des Projektes sind wir auch weiterhin auf brauchbare Sachspenden etwa Möbel, Hausrat oder Bekleidung angewiesen.“ Die Spendenbereitschaft sei nach wie vor hoch und die Sozialkaufhäuser hätten sich auch als sozialer Treffpunkt fest etabliert.

Beim Besuch der Sozialkaufhäuser besteht wie beim Besuch von jedem Geschäft die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Auch um das Einhalten des Abstandes wird gebeten.