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Sport Goldjunge trifft seine Jugendtrainer

Julian Schmälzlein, Europameister im Beach-Handball traf auf seine ehemaligen Trainer des SV Chemie Genthin.

Von Mike Fleske 12.07.2018, 14:41

Genthin l „Wenn ein junger Sportler aus Genthin international erfolgreich ist, hat oft der SV Chemie Genthin seinen Anteil daran“, sagte SV-Chemie Vereinschef Fritz Mund, als er eine besondere Nachmittagsrunde im Genthiner Bootshaus begrüßte. Im Mittelpunkt stand Julian Schmälzlein.

Vor 14 Tagen ist er mit der U-18-Nationalmannschaft bei der Beach-Handball-Europameisterschaft in Montenegro Europameister geworden. Der 17-Jährige ist ein echtes SV-Chemie-Gewächs, so dass die Volksstimme nach dem erfolgreichen Endspiel bei Vereinschef Fritz Mund um eine Stellungnahme bat.

Der zeigte sich nicht nur begeistert über den Erfolg des ehemaligen Schützlings, sondern berief auch kurzfristig eine Runde mit Julian, dessen Eltern und vor allem dessen Jugendtrainern Uschi Koltz, Werner Schröder und Danny Madrian ein. „Es gibt noch einige andere, die wir aber nicht so schnell erreicht haben“, berichtete Mund.

Angefangen habe die Laufbahn von Julian Schmälzlein in der Kindergruppe des SV Chemie Genthin. Als Entdeckerin des Sporttalentes fungierte Übungsleiterin Uschi Koltz. „Er war schon mit sechs oder sieben Jahren sehr sportlich, das konnte man damals schon sehen.“

Dass ihr der junge Mann mittlerweile weit über den Kopf gewachsen ist, nahm sie mit Humor: „Damals ging er mir bis an die Schulter, jetzt muss ich ganz hoch gucken.“ 1,99 Meter groß ist Julian Schmälzlein mittlerweile und war lange auch Fußballer und Leichtathlet. „Ich habe immer gesagt, dass der Junge ein echter Handballer ist“, fand Trainer Werner Schröder.

Schröder ist ein Handball-Urgestein Genthins und bis heute im Jugendbereich als Trainer tätig. Er sagt: „Julian hatte den Körperbau und die Schnelligkeit.“ Zudem komme er aus einer sehr sportlichen Familie, das habe viel ausgemacht. Julians Urgroßvater ist Ehrenmitglied im SV Chemie Genthin, seine Eltern Silke und Mario Schmälzlein sind ebenfalls aktive Sportler.

Mittlerweile unterstützen sie die Karriere ihres Sohnes, fahren ihn zu Turnieren und Wettkämpfen und waren auch in Montenegro dabei. „Wir haben die Spiele verfolgt und natürlich auch angefeuert.“ Beach-Handball sei ein extrem schnelles Spiel, bei dem schnell von einem Angriff auf den Gegenangriff umgestellt werde.

Zur Runde stieß auch Stadtchef Matthias Günther, der dem jungen Sportler gratulierte und interessiert am weiteren Werdegang des Handballers war. „Ich hoffe, dass wir bei den olympischen Jugendspielen in Buenos Aires im Oktober dabei sind“, sagte Julian. Dort steht die U-18 auf der Liste der Nachrücker.

„Das ist nochmal eine ganze Ecker anstrengender als beim Hallenhandball“, wusste auch Trainer Danny Madrian. Er freute sich wie die anderen in der Runde auch über den Erfolg seines früheren Schützlings. „Natürlich verfolge ich, was aus den früheren Teammitgliedern geworden ist und freue mich, wenn ich manchen wiederfinde.“ Anteil am erfolgreichen Abschneiden der Sportler zu haben, mache dann auch ein wenig stolz. Davon ließ sich Julian anstecken. „Ich habe noch etwas“, sagte er, griff in die Tasche und zog unter großem Hallo die Goldmedaille aus der Tasche.

Möglicherweise rutscht Julian Schmälzlein im kommenden Jahr durch Sichtungen und Lehrgänge in das Herren-Beachhandball-Nationalteam. Aber vor allem möchte Julian, der die Sportschule in Magdeburg besucht, im kommenden Jahr sein Abitur machen und danach einen Beruf erlernen. Profisportler wolle er aber nicht werden.