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Stadtsanierung Nächste Runde für Genthiner Turm

Die Stadt Genthin unternimmt einen neuen Anlauf, um weitere Fördermittel für die Sanierung des Wasserturms einzuwerben.

Von Simone Pötschke 26.09.2016, 01:01

Genthin l Es gibt wenige Themen, bei denen sich der Genthiner Stadtrat einig ist. Eines davon ist der Wasserturm, dessen Sanierung unbedingt vorangetrieben werden muss. Die Zeit nagt an dem Denkmal aus dem Jahr 1935. Sichtbares Zeichen ist die Halskrause, die dem Wasserturm angelegt wurde, um abgesprengte Betonteile aufzufangen.

Um für die Instandsetzung des technischen Denkmals in Fördertöpfe greifen zu können, stimmten die Stadträte in der vergangenen Woche der Vorlage zu, zunächst das bestehende Stadtentwicklungskonzept um den Wasserturm als einen Teilbereich der Altstadt zu erweitern.

Klingt kompliziert, aber nur so kann die Stadt einen Fördermittelantrag im Rahmen des Programms Stadtumbau Ost für das Jahr 2017 stellen, das für den Wasserturm in Frage kommen soll.

Das war Anfang des Jahres die Quintessenz eines Besuches von Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) und des Bundestagsabgeordneten Manfred Behrens (CDU) in Genthin, die den Wasserturm in Augenschein nahmen.

Fachbereichsleiterin Dagmar Turian war deshalb vom Stadtrat damit beauftragt worden, ein Papier zu erarbeiten, das den Wasserturm in ein Gesamtkonzept von Wohnen und Umwelt, die Vorgabe des Programms Stadtumbau Ost, einbindet. Das liegt nun vor.

Es zielt vor auf den Nachweis ab, dass mit der Instandsetzung des Wasserturms die Attraktivität der Altstadt erhöht wird. Das städtische Wahrzeichen könne mit Fördermitteln aus dem Programm Stadtumbau Ost bewahrt und nachgenutzt werden, begründet die Stadt ihr Engagement.

Nachdem Stadtrat und Verwaltung ihre Hausaufgaben erledigt haben, soll es zügig daran gehen, den Fördermittelantrag zu erarbeiten und auf den Weg zu bringen.

In der Vorberatung des Bau- und Vergabeausschusses zur jüngsten Stadtratssitzung zeigte sich Bürgermeister Thomas Barz nun zuversichtlich, dass der Antrag der Stadt Genthin auf Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau Ost gute Chancen hat, bewilligt zu werden.

Zweifel daran äußerte allerdings Lutz Nitz (Grüne). „Das Programm Stadtumbau Ost ist für die Verbesserung der Wohnqualität ausgelegt, hoffentlich passt unser Wasserturm da rein. Da ja augenscheinlich der Wasserturm mit Wohnen nichts zu tun hat.“

Vorbesprechungen im zuständigen Ministerium würden ihm die berechtigte Hoffnung machen, dass Genthin in den Genuss von Fördermitteln komme, entgegnete ihm darauf Bürgermeister Thomas Barz. Nitz parierte: „Hoffentlich erinnert sich das Ministerium zur gegebenen Zeit noch daran.“

Der marode Zustand des Wasserturms ist längst nicht neu und die Bemühungen, das technische Denkmal sanieren zu können, blieben in den vergangenen zehn Jahren nur bedingt erfolgreich.

Fachleute gehen davon aus, dass mittlerweile etwa 1,22 Millionen Euro notwendig sein werden, um den Wasserturm wieder instand zu setzen.

Erhebliche Schäden weist der Wasserturm speziell in der Tragkonstruktion aus Stahlbeton auf. Notwendig ist eine Gesamtinstandsetzung des Außen- und Innenbereiches.

Die vollzogenen Arbeiten am Wasserturm, unter anderem die Kellersanierung, konnte die Stadt über Fördermittel der Stadtsanierung absichern.

Die Anerkennung zur Förderfähigkeit habe in den vergangenen Jahren durchaus vorgelegen. Allerdings sei der Sanierungsaufwand für den Turm, der technologisch in einem Zuge hätte durchgezogen werden müsse, so hoch gewesen, dass die im Rahmen der Innenstadtsanierung gewährten Fördermittel nicht ausgereicht hätten, um weitere Bauabschnitte daraus finanzieren zu können, erklärt Bürgermeister Barz die Tatsache, dass es in der Vergangenheit keine Fortschritte an Genthins Wahrzeichen gegeben hat.

Inzwischen ist das Förderprogramm Stadtsanierung ausgelaufen, so dass sich die Stadt Genthin nach anderen Förderprojekten umsehen musste.