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Aktion Stendaler Blasmusiker beim zünftigen Vormittag in Klietznick

Der musikalische Frühschoppen in Klietznick bietet in diesem Jahr etwas ganz Besonderes.

Von Anke Hoffmeister 22.07.2023, 10:00
Die Stendaler Rolandmusikanten in ihrer kompletten Besetzung.
Die Stendaler Rolandmusikanten in ihrer kompletten Besetzung. Foto: Rolandmusikanten

Klietznick - Sie füllen seit Jahren stets wenige Tage nach Neujahr zweimal die Stendaler Katharinenkirche. Sie können Wirtshausmusik ebenso gut spielen wie Blasmusik. Gemeint sind die Stendaler Rolandmusikanten.

Und genau dieses Ensemble aus ambitionierten und versierten Männern und Frauen wird am Sonntag, 20. August, auf der Klietznicker Naturbühne aufspielen. „Nicht nur unsere Bewohner, jeder, der Interesse hat, unsere Tradition mit zu erleben, ist dazu ab 11 Uhr bei uns willkommen“, sagt Ortsbürgermeister Andreas Dertz.

Rund um die Naturbühne direkt am Ortseingang gibt es reichlich schattige Plätze. Auch ein Festzelt wird aufgestellt sowie für das leibliche Wohl reichlich gesorgt sein.

Ensemble sorgt seit mehr als 30 Jahren für Kultur

Seit mehr als 30 Jahren spielen Männer und Frauen in dem Stendaler Ensemble. Doch längst nicht alle sind in der Rolandstadt zu Hause. Sie kommen unter anderem auch aus der Salzwedeler Region, aus Hamburg und auch aus Genthin, um gemeinsam ihrem Hobby nachzugehen. „Für einen Frühschoppen braucht es aber nicht alle 26 Musiker“, erzählt Harald Schubert, der das zweite Flügelhorn zusammen mit Andreas Kubis spielt.

So genüge für ordentliche Wirtshausmusik die „Lederhosenfraktion“ – also jene Musiker, die Holzblasinstrumente beherrschen.

Wenn 15 der 26 Rolandmusikanten zum Einsatz kommen, „ist das schon eine Top-Besetzung“. Und mit der oder auch mehr werden die Stendaler am 20. August nach Klietznick kommen. Schubert, bis zu seiner Pensionierung Oberstufenkoordinator im Diesterweg-Gymnasium Tangermünde-Havelberg, lebt für die Musik, vor allem für die der Blasmusik. „Blasmusik ist nicht Volksmusik. Und Blasmusik ist nicht nur Polka, Marsch und Walzer“, betont er.

Mit der Hymne des 21. Jahrhunderts unterwegs

Was Blasmusiker und damit die Stendaler Rolandmusikanten alles können, das stellen sie vor allem während ihrer Neujahrskonzerte unter Beweis. Hier werden natürlich Titel gespielt, die der Besucher einem solchen Ensemble zugestehen würde. Doch gern überraschen die 19 Männer und sieben Frauen (bei Komplettbesetzung) auch mit Filmmusiken und anderen bekannten Titeln aus verschiedenen Richtungen.

Wer in Klietznick dabei sein wird, erlebt die Rolandmusikanten und ihren böhmischen Traum. „Wir spielen ihn nicht nur, sondern leben ihn auch“, versichert Harald Schubert. Der „Böhmische Traum“, 1997 von Norbert Gälle komponiert, ist eine Polka, die noch im selben Jahr von der Scherzachtaler Blasmusik aufgeführt worden war.

Seitdem wird sie europaweit und auch Übersee gespielt. „In Diskotheken südlich der A4 wird sie auch gespielt“, versichert der Tangermünde. Die Jugend kenne den „Böhmischen Traum“ dort durchaus. Doch nicht nur diese Blasmusik-Hymne des 21. Jahrhunderts bringen die Musiker im Alter von 20 bis 70 Jahren mit. Sie werden die Besucher des Frühschoppens zwei Stunden non stop mit bekannten Melodien unterhalten. Harald Schubert wird das Konzert moderieren und das Publikum mitnehmen in die Welt der Blasmusikanten.

Damit an diesem Augustsonntag und auch bei allen anderen Veranstaltungen alles gelingt, proben die Rolandmusikanten jede Woche im Stendaler Haus der Vereine – auch während der Sommerferienzeit. Das Programm für den Frühschoppen steht. Außerdem geht es für die Formation am 20. August von Klietznick aus noch nach Tangerhütte zu einem Benefizkonzert. „Konzerttermine vereinbaren wir nur dann, wenn wir wissen, dass wir diese auch personell abdecken können“, macht Harald Schubert deutlich.

Mit 350 Titeln und mehr im Repertoire unterwegs

Auch wenn die Männer und Frauen, von denen lediglich der musikalische Leiter und Dirigent Mathias Hochmuth professioneller Musiker ist, aktuell mehr als 350 Titel im Repertoire haben, so stellen sie sich doch Jahr für Jahr der Herausforderung, zum Neujahrskonzert wieder mit neuen Stücken vor das Publikum zu treten.

Harald Schubert erklärt: „70 bis 80 Prozent der Titel sind dann neu.“ Schon jetzt stehe das musikalische Gerüst für das Neujahrskonzert 2024. Während des Probenwochenendes im November in Zichtau werde der Inhalt für die zwei Konzerte am 6. und 7. Januar gefestigt.

Wer die „ambitionierten Amateure“, so Schubert, im Januar erleben möchte, sollte sich nicht nur einen der beiden Termine freihalten, sondern rechtzeitig Karten besorgen, da die Konzerte stets sehr schnell ausverkauft sind. Die Idee zu diesen Neujahrskonzerten hatten 1998 Andreas Kubis und Achim Kochmann.

Die Mitglieder des Verschönerungsvereins Klietznick freuen sich auf viele Besucher zu dieser „besonderen musikalischen Veranstaltung“, so Andreas Dertz.