Gedenken Volkstrauertag in Genthin und Burg: Sehnsucht nach Frieden
Krieg ist durch die Konflikte in der Ukraine und Israel wieder gegenwärtig - der Wunsch nach Verständigung groß.

Genthin/Burg - Das Gedenken zum Volkstrauertag war in diesem Jahr nicht nur ein Blick zurück auf die Opfer der Weltkriege, sondern mit Blick auf die aktuellen Kriege in der Ukraine und in Israel auch mit Mahnungen zum Erhalt des Friedens verbunden.
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In Genthin wurde das Gedenken seitens der Stadt mit der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde gestaltet. Die evangelische Pfarrerin Beate Eisert sprach davon, dass die Menschen eigentlich aus der Vergangenheit lernen wollten, stattdessen sehen wir, dass das Kämpfen und Töten weitergeht. „Dabei sehnen wir uns nach Frieden für die Welt.“
Veranstaltungen auch in Brettin und Zerben
Jeder Einzelne könne in seinem Umfeld durch Toleranz und Respekt einen Teil dazu leisten, dass die Welt friedlicher werde, fügte der Genthiner Bürgermeister Matthias Günther in der Veranstaltung auf dem Genthiner Friedhof hinzu. An dieser nahmen Vertreter mehrerer Fraktionen des Stadtrates, aus Vereinen und Organisationen teil.
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Ähnlich wie in Genthin gedachten in der Region auch die Menschen aus den Jerichower Orten Brettin und Kade den Opfern von Krieg, Flucht, Vertreibung und Verfolgung. In Zerben fand die zentrale Gedenkveranstaltung für die Gemeinde Elbe-Parey statt.

In Burg gab es eine Veranstaltung auf dem Ehrenfriedhof im Goethepark. Unterstützung leistete das Logistikbataillon 171 der Bundeswehr. Die Gedenkansprache hielt der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Burger Stadtrates Markus Kurze (CDU). Er machte deutlich, dass der Volkstrauertag als Erinnerung und Mahnung unverzichtbar sei.
Kurze zitierte Carl von Clausewitz mit den Worten „Selten ist in Europa überall Frieden, und nie geht der Krieg in den anderen Weltteilen aus“ und dankte Bundeswehr, Polizisten, Feuerwehr und Hilfsorganisationen für ihren Einsatz.
Deutliche Kritik an Antisemitismus in Gommern
In Gommern stand die Veranstaltung unter dem Eindruck der Schändung des dort befindlichen jüdischen Friedhofes. Dieser wurde in der vergangenen Woche mit antisemitischen Graffiti beschmiert.
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Der Gommeraner Bürgermeister Jens Hünerbein (parteilos) meinte mit Blick auf den Krieg in Israel und die Tat in Gommern: „Ich verabscheue die Täter, die sich diesen Krieg zunutze machen und ihren Antisemitismus hier durch Gewalt und Schmierereien zum Ausdruck bringen.“ Ihn mache es fassungslos, dass solches Gedankengut auf diese Art zum Ausdruck gebracht werde. „Das passt nicht zu uns, das sind nicht wir, das muss hart bestraft werden.“