1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Neuer Vorstand formiert sich

Vollversammlung Neuer Vorstand formiert sich

Neu aufgestellt hat sich der Vorstand von Geschichtskreis und Marionettenbühne. Matthias Kage und Gebhard von Katte sind nicht mehr dabei.

Von Frank Bürger 08.05.2018, 12:00

Großwulkow l Die Kirche in Großwulkow ist ein Kleinod. Viola Schock und Sabine Schönfeld von der Interessengemeinschaft „Geschichtskreis und Marionettenbühne“ (GuM) führen durch das Gotteshaus und stehen gerne unter dem besonderen Triumphkreuz. „Wir finden ein ähnliches nur noch in Frankreich“, erklärt Viola Schock. Der Besuch in dieser historischen Kirche ist Teil des Programms der diesjährigen Vollversammlung. Kurz vor dem gemeinsamen Mittagessen in einer Melkower Gaststätte trafen sich die Mitglieder der Interessengemeinschaft im Großwulkower Gotteshaus.

Was macht das Besondere der Kirche aus, die den GuM als Großprojekt beschäftigt Erst 1955 wurde es laut Schriftstücken wiederentdeckt, 400 Jahre lang schlummerte es auf dem Dachboden der Kirche unter Gerümpel und Dreck.

Am 13. Mai, vor genau 61 Jahren, kehrte nach Darstellung des Potsdamers Ferdinand Schwierz das restaurierte Triumphkreuz in die Kirche zurück. Nun standen auch Matthias Kage und Gebhard von Katte am Wochenende unter diesem so historisch geprägten Kreuz. Beide haben entschieden, nicht mehr dem Vorstand des GuMs anzugehören. Im Briester Gemeindesaal kamen rund 15 Mitglieder der Interessengemeinschaft zusammen, um die Weichen personell anders zu stellen.

Die Mitglieder entschieden sich einstimmig dafür, dass zukünftig Hans Schulz und Arvid Reumann von der Marionettenbühne, die Kirchenführerinnen Sabine Schönfeld sowie Viola Schock als Vorstand der Interessenvereinigung voranstehen. Dazu kommt die Jerichower Pfarrerin Friederike Bracht und ehrenhalber Pfarrer im Ruhestand Karlheinz Stephan. Letzterer war der Motor des gesamten von ihm bezeichneten „Experiments GuM“, GuM solle sich weiter entwickeln und nach vorne gebracht werden.

Zukünftig ist auch die Sanierung der Großwulkower Kirche eine wichtige Aufgabe. Bei der Vollversammlung wurden die Weichen für den Abschluss der Sanierung des Kirchenschiffs gestellt. Als Termin der Fertigstellung wurde Ende September genannt. „Die Bedingungen für die Fortsetzung der nächsten Restaurierungsphase bezüglich Apsis und Chor sind gegenwärtig noch nicht gegeben“, sagt Gebhard von Katte. Über das europäische Leader-Programm fließen in diesem Jahr rund 78 000 Euro in die Restaurierung. Ob weiter Mittel fließen und in welcher Höhe, ist derzeit laut von Katte noch nicht absehbar. Aber das Ziel der Sanierung von Apsis und Chor werde weiter verfolgt. Ein zeitlicher Rahmen ist noch nicht zu nennen. Sorge bereite vor allem die von GuM verantworteten Kirchenführungen. Es sei besonders unter der Woche schwer zu gewährleisten, sagt Sabine Schönfeld. Hier wolle man nun auf die Arbeit von Annett Komorowski, die im Pfarrbereich Jerichow für die Christenlehre verantwortlich zeichnet, setzen. So sollen Jugendliche gewonnen werden, die sich eventuell als neue Kirchenführer eigneten. Gebhard von Katte wies darauf hin, dass man auch Jungsenioren in die Pflicht nehmen könne.

Stattgefunden hat die Versammlung traditionell in Briest. In der kleinen Kirche des Dorfes befindet sich das Marionettentheater. 1986 übergab die Kirchengemeinde Briest ihre kleine Kirche der von Konfirmanden und dem Pastorenehepaar gegründeten Marionettenbühne zur Erhaltung und Nutzung. In über zehntausend ehrenamtlichen Arbeitsstunden bauten die Mitglieder eine stationäre Bühne ein und richteten die Kirche für Vorführungen her. Am Sonnabend bewegten sich die Mitglieder in Halle bereits auf den Spuren derer von Katte.