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Vorsätze Pilates oder Yoga: Entspannt ins neue Jahr

Um entspannt ins neue Jahr zu starten, gibt es in Genthin zahlreiche Möglichkeiten: Die Volksstimme stellt einige vor.

Von Kristin Schulze 27.12.2017, 05:00

Genthin l Geschafft: der Gänsebraten ist vertilgt, die Geschenke ausgepackt, die ungeliebten unter ihnen sicher schon umgetauscht. Doch nach dem Fest ist vor dem Fest, mit Silvester naht schon der nächste Höhepunkt. Das Outfit will ausgesucht werden, der Heringssalat macht sich nicht von alleine und wer besorgt eigentlich die Pfannkuchen? Bei dem Programm, das die meisten von uns zwischen den Jahren abspulen, verwundert es nicht, dass neben den üblichen Verdächtigen unter den Neujahrsvorsätzen (weniger Kalorien, mehr Sport, Zigaretten ade) ein Wunsch immer häufiger fällt: Zur Ruhe kommen, Stress abbauen. Das ist auch nach den Feierlichkeiten zwischen Haushalt, Arbeit und diversen Verpflichtungen alles andere als eine leichte Übung. Ein erster Schritt kann sein, die persönliche Komfortzone zu verlassen und etwas Neues zu probieren: Also runter von der Couch, weg von TV und Smartphone und rein ins Entspannungsprogramm der Kanalstadt:

Die Entspannungstechnik wurde von Joseph Hubert Pilates im Verlaufe des 19. Jahrhunderts entwickelt. Pilates hilft nach langen Tagen im Büro bei Schmerzen und Verspannungen, gleichzeitig kann man etwas für Körperhaltung und Fitness tun. „Klar ist das Sport, was wir hier machen“, sagt Daniela Kroll, die in der Elbe-Havel-Passage ihr Studio „pilates and more“ betreibt. Pilates sei „angenehm-anstrengend“, man fühlt sich gedehnt, jeder Muskel würde be- und entlastet. Die meisten ihrer Teilnehmer kommen wöchentlich. Kondition, Koordination und Körperwahrnehmung würden schon nach wenigen Stunden besser. Außerdem wird der Kreislauf angeregt. Im Mittelpunkt steht das „Powerhouse“, das ist die Muskulatur der Körpermitte, also alles rund um die Wirbelsäule. „Stützmuskulatur“, erklärt Daniela Kroll, die von ihren Kursteilnehmern liebevoll Dani genannt wird, und zeigt auf Beckenboden und Rumpfmuskulatur. Während der Pilatesstunde herrscht gute Stimmung, es wird geplaudert, aber auch Schweißperlen sind hier und da zu sehen.

„Genau die richtige Mischung“, sagt Andrea Greisner, die regelmäßig hier trainiert. Kursleiterin Daniela Kroll zeigt alle Übungen, macht mit und mischt sich bei Bedarf unter die Teilnehmer, korrigiert die Haltung, bestärkt aber auch, wenn etwas gut klappt. „Sport war für mich schon immer wichtig“, erzählt sie. „Geräteturnen, Artistik, Ballett, was man halt so macht“, zählt sie lächelnd die sportlichen Stationen auf.

Das Faszinierende am Pilates? Daniela Kroll muss hier nicht lange nachdenken: „Man erreicht alle Altersgruppen, wirklich jeder kann mitmachen.“ Weil alle Bewegungen langsam und fließend ausgeführt werden, werden die Tiefenmuskulatur und der Beckenboden gestärkt und die Gelenke geschont, gleichzeitig wird die Atmung geschult und die Körperhaltung verbessert.

Yogakurse gibt es in Genthin zum Beispiel bei der Kreisvolkshochschule, im Januar startet eine neue Runde bei Stephanie Zander. Hier geht es um das Zusammenspiel von Entspannung, Atmung und Anspannung. Es gibt viele Figuren mit unzähligen Abwandlungen. Am bekanntesten ist wohl der Schneidersitz. Während Pilates in der Neuzeit entwickelt wurde, entstand Yoga in Indien und entwickelte sich von dort aus seit mehreren 1000 Jahren stetig weiter. Auch geatmet wird beim Yoga anders, nämlich durch die Nase, um die angestrebte Bauchatmung zu erreichen. Beim Pilates dagegen atmet man durch die Nase ein und durch den Mund aus. Für den Beobachter ähneln sich Yoga- und Pilateskurse sehr, doch gibt es kaum Menschen, die beides betreiben. Vereinfacht kann man sagen, dass beim Pilates der sportliche Gedanke ausgeprägter ist, während es beim Yoga eher um ein Lebensgefühl geht. Entspannen kann man definitiv mit beiden Varianten. Hier hilft nur eins: Ausprobieren und den Bauch entscheiden lassen, was besser zu einem passt.

Das die klassische Massage entspannend wirkt, ist unstrittig. Wie aber kann sie ohne Berührung funktionieren? Diese Erfahrung kann man zum Beispiel in der Genthiner „Wohlfühloase“ von Franziska Pooch machen. Sie sagt: „Gut zum Entspannen ist die Klangschalenmassage geeignet. Sie basiert auf dem Zusammenspiel von Klang und Schwingung.“ Der Kunde liegt bekleidet auf einer Matte, Franziska Pooch legt speziell gefertigte Klangschalen mit verschiedenen Grundfrequenzen in unterschiedlichen Größen auf. Diese werden angeschlagen oder angerieben. Der Schall des erzeugten Tons überträgt sich auf den Körper, wo es als angenehmes Vibrieren wahrgenommen wird.

Dass die Menschen häufiger Hilfe beim Entspannen brauchen, kann Pooch bestätigen. „Andauernder Informationsfluss, TV und Smartphone sind ständige Begleiter. Wirklich runterzukommen fällt vielen schwer.“ Pooch war viele Jahre im öffentlichen Dienst tätig. „Doch der Wunsch, mit Menschen zu arbeiten, wurde immer stärker.“ Sie ließ sich an der Magdeburger Paracelsus-Schule zur Entspannungstrainerin ausbilden. „Ich hatte selbst Schwierigkeiten runter zu kommen und habe dann die Klangschalenmassage ausprobiert.“ Mit Erfolg. Im Angebot hat sie die unterschiedlichsten Entspannungstechniken vom autogenen Training bis zur Phantasiereise.

Ganz klassisch entspannen kann man in der Sauna, in Genthin lässt sich das mit einem Besuch in der Schwimmhalle verbinden. Doch was entspannt uns in der Sauna eigentlich? Experten sagen, dass mehrere Faktoren zusammen kommen. So wird der Kreislauf angeregt und durch das Wechselbad zwischen den Temperaturextremen gestärkt. Der Blutdruck sinkt und die Muskeln entspannen. Positiver Nebeneffekt: Talg- und Staubpartikel werden einfach herausgespült.

Die Genthiner Sauna samt Schwimmhalle öffnet übrigens auch zwischen den Jahren, heute von 7 bis 8.30 sowie 11 bis 21 Uhr, Donnerstag, 28. Dezember: 10 bis 21 Uhr, Freitag, 29. Dezember: 11 bis 13 und 13 bis 21 Uhr, Sonnabend, 30. Dezember: 9 bis 12 und 13 bis 17.30 Uhr und Sonntag, 31. Dezember: 9 bis 15 Uhr.