Vorschlag Tourismusverein soll sich von QSG trennen
Landrat Steffen Burchhardt will zwischen Verein und Stadt Genthin vermitteln.
Genthin (is) l Landrat Steffen Burchhardt (SPD) hat sich am Mittwoch öffentlich in den verfahrenen Streit im Tourismusverein um die vereinseigene Qualifizierungs- und Strukturfördergesellschaft (QSG) eingeschaltet.
Der zentrale Aspekt in Burchhardts schriftlicher Stellungnahme dürfte für Aufregung sorgen. Burchhardt schlägt nämlich vor, dass sich der Tourismusverein von der QSG trennt: „In den Auseinandersetzungen geht es immer wieder um die QSG GmbH. Vielleicht sollte man nach vorne schauen und sich gemeinsam überlegen, wie man die QSG aus dem Tourismusverein herauslösen kann. Die aktuelle Konstellation ist nicht nur sehr ungewöhnlich, sondern birgt eben auch großes Konfliktpotenzial.“
Bereits im April, lange bevor die Stadt Genthin und Bürgermeister Matthias Günther (parteilos) die Klageschriften einreichten, hatte sich Informationen der Volksstimme zufolge Günther bezüglich der problematischen Verflechtung von QSG und Tourismusverein ratsuchend an den Landrat gewandt. Günther soll Burchhardt vergeblich um eine kommunalrechtliche Prüfung seiner Vorwürfe gebeten haben.
In dem der Volksstimme vorliegenden Antwortschreiben verwies Burchhardt darauf, dass es dabei um Aufgaben aus der Mitgliedschaft Genthins im Tourismusverein gehe, die der Kommune gesetzlich nicht zugewiesen seien. Insofern fehle es der Kommunalaufsicht an einer Legitimation, um einschreiten zu können.
Burchhardt legte dem Genthiner Bürgermeister vor gut acht Wochen in dem Schreiben nahe, die Streitpunkte zunächst mit den betreffenden Personen beziehungsweise in den Gremien des Tourismusvereins in eigener Zuständigkeit zu klären. Dazu ist es nicht gekommen (Volksstimme berichtete). Für den Fall einer Klage bat der Landrat Genthins Bürgermeister, deren Notwendigkeit zu prüfen.
Nach dem Bekanntwerden der angestrebten Klagen will der Landrat nun doch noch den Weg für eine außergerichtliche Einigung herbeiführen und alle Beteiligen an einen Tisch holen. Um die Situation zu entschärfen, bietet Burchhardt ein vermittelndes Gespräch unter Regie der Kreisverwaltung an.
Bürgermeister Matthias Günther bestätigte gegenüber der Volksstimme, das Angebot des Landrates zu einem Gespräch kurzfristig zur Kenntnis genommen zu haben. Wie er sich dazu verhalten werde, ließ er offen.
Bürgermeister Günther verwies darauf, dass ihn der Landrat bei seiner Bitte um Hilfe sehr deutlich abgewiesen habe. Aufgrund eines Ter- mins konnte Günther keine weiteren detaillierten Auskünfte geben.