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Stadtgeschehen Wie die Stadt Genthin ihre Finanzen regeln will

Kämmerei steht vor einer Wiederbesetzung. Externe Experten sollen bei der Erstellung der noch fehlenden Jahresabschlüsse helfen.

Von Mike Fleske 28.09.2023, 06:00
Die Stadt möchte ihre Kraft in die Erstellung eines Haushaltes für das Jahr 2024 stecken, um finanziell handlungsfähig zu werden.
Die Stadt möchte ihre Kraft in die Erstellung eines Haushaltes für das Jahr 2024 stecken, um finanziell handlungsfähig zu werden. Foto: dpa

Genthin - Das Jahr 2023 ist für die Stadt Genthin in finanzieller Hinsicht verloren. Einen Haushalt wird es nicht mehr geben, somit sind die Möglichkeiten für die Verwaltung, um Geld auszugeben, beschränkt. Spürbar wird das für Einwohner unter anderem dadurch, dass Baumaßnahmen, etwa Straßensanierungen, warten müssen oder dass der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr in der üblichen Form nicht stattfinden kann.

Im kommenden Jahr soll es besser werden. Die Stadtverwaltung nimmt den Haushalt 2024 bereits jetzt stark ins Visier. Erste Schritte, um diesen zu erstellen, sind gemacht. Zunächst steht die Einstellung eines neuen Kämmerers ins Haus, also die Wiederbesetzung der Leitung des Fachbereichs Finanzen, die seit dem Weggang des vorherigen Kämmerers Philipp Morgenroth unbesetzt ist.

Hoffnung auf einen Haushalt 2024

In diesem Zuge sollen der Kämmerei externe Fachleute zur Seite gestellt werden. Diese sollen so schnell wie möglich dafür sorgen, dass die Jahresabschlüsse der Stadt regelkonform erstellt und an die Aufsichtsbehörde gereicht werden.

Denn nur wenn die Stadt die noch fehlenden Abschlüsse der vergangenen etwa fünf Jahre einreicht, hat sie überhaupt eine Chance, im nächsten Jahr über einen genehmigten Haushalt und damit über eigene finanzielle Mittel zu verfügen.

Aktuell werden die Planungen für das kommende Haushaltsjahr abgefragt. Die Ortschaften melden derzeit Mittel und damit Finanzierungswünsche an. Der Fahrplan sieht laut Bürgermeister Matthias Günther (parteilos) so aus: Im ersten Halbjahr 2024 sollen mit Hilfe der Kämmerei und der Experten die fehlenden Jahresabschlüsse vorliegen.

Kritik an Verwaltungsplänen

Ebenfalls im ersten Halbjahr 2024 würde der Stadtrat über den Haushalt 2024 entscheiden. Kritik daran, den Haushalt 2023 zu vernachlässigen, kam vom Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Lutz Nitz, und vom Stadtratsvorsitzenden Gerd Mangelsdorf (CDU).

Demnach sei es ohne Haushalt nicht möglich, einen Jahresabschluss zu erstellen, und daher sei auch ein Haushaltspapier für das laufende Jahr notwendig.

Der Bürgermeister reagierte im Hauptausschuss in dieser Woche auf diese Einwände mit der Erklärung, dass die Verwaltung einen Hinweis bekommen habe, ihre Kraft nicht in den Haushalt 2023 zu stecken, sondern in den für das kommende Jahr.