Anglervereine Ja zum Bodelachs

Die Angler des Vereins Weha wollen den Bodelachs wieder im Vorharz ansiedeln.

Von Christian Besecke 17.03.2016, 17:22

Vorharz l „Wenn man an Lachse denkt, hat man bestimmt nicht die Flüsse in Sachsen-Anhalt, sondern eher die unberührte Natur in Norwegen oder Kanada vor Augen“, sagt der Pressesprecher des Vereins Weha, Marco Grigoleit, gegenüber der Volksstimme. „Aber dass es auch hier geht, zeigen erste Erfolge in der Nuthe im Raum Zerbst, einem Nebenfluss der Elbe.“
Auch an der Bode kümmern sich Angelvereine und Privatpersonen um das Wohlergehen des Flusses. Von den Erfolgen an der Nuthe animiert, haben sich jetzt Mitglieder der Angelvereine AVO Oschersleben, SFV Weha Untere Bode aus Wegeleben, des SFV Bodeaue Hadmersleben und einige interessierte Privatpersonen in Oschersleben getroffen und nach kurzer Beratung beschlossen, die Interessengemeinschaft Bodelachs zu gründen.
„Mit dieser Interessengemeinschaft wollen wir die einzelnen Aktionen der Angler effizienter koordinieren und Fachwissen bündeln, um damit der Bode wieder zur alten Schönheit zu verhelfen“, betont Grigoleit.
Bevor jedoch der erste Lachs die Bode hinauf schwimmen könne, müssen noch viele Aufgaben erledigt werden. Die Bode hat nach den Untersuchungen des Institutes für Binnenfischerei Potsdam ein hohes Potenzial für die Wiederansiedlung. „Doch was nützt es, wenn der Lachs am ersten Wehr nicht weiter kommt oder in der Turbine eines Kleinstwasserkraftwerkes zerhäckselt wird“, fragt der Pressesprecher. Die Schaffung der ökologischen Durchgängigkeit habe eine der höchsten Prioritäten. Dies bedeute, dass vorhandene Wehranlagen passierbar gemacht und, wenn sie keine tatsächliche Notwendigkeit mehr haben, abgerissen werden müssten.
„Das wäre ein erster Schritt, weg von einer Kette aus Stauseen und zurück zu einem echten Fluss“, unterstreicht Marco Grigoleit. Eine Installierung der ökologisch hochproblematischen Kleinstwasserkraftanlagen müsse verhindert werden. Die EU habe mit der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) die Forderung aufgestellt, die Flüsse endlich wieder in Ordnung zu bringen.
„Leider ist davon an der Bode noch immer nichts zu sehen, obwohl die WRRL schon im Jahr 2000 in Kraft trat“, sagt Grigoleit. „Wenn wir es schaffen, den majestätischen Lachs in die Bode zurückzuholen, ist nicht nur einer ausgerotteten Fischart die Heimat zurückgegeben worden, vielmehr haben wir es dann geschafft, dem Fluss zumindest ein Stück seiner ursprünglichen Schönheit zurückzugeben, an der sich jeder Bürger erfreuen kann.“ Gerhardt Kleve (AVO) von der Interessengemeinschaft fand in der Beratung passende Worte zum Vorhaben. „Wir sind am Anfang eines interessanten Weges“, stellte er fest. Die Interessengemeinschaft wird von Marco Grigoleit koordiniert.
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