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Ordnungsausschuss 216 Stunden im Blitzereinsatz

Die Folgen des Hochwassers, eine neue App und Temposünder waren Themen des jüngsten Ordnungsausschusses in Halberstadt.

Von Sabine Scholz 24.08.2017, 01:01

Halberstadt l Der Goldbach ist wieder ein friedliches Bächlein, die Holtemme fließt ebenfalls wieder in ihrem angestammten Bett. Doch das Hochwasser beschäftigt noch immer viele Menschen. In Lauben und Häusern müssen Wände getrocknet und Fußböden saniert, Gärten wieder instandgesetzt, Schlamm entsorgt werden. Mitarbeiter des Stadt- und Landschaftspflegebetriebes Stala hatten Treibgut abgeholt und noch immer sei man damit befasst, die hunderte von Sandsäcken zu leeren und zu trocknen, berichtete Betriebsleiter Thomas Wald am Dienstagabend. Die Mitglieder des städtischen Ordnungsausschusses hatten sich mit den Folgen der Flut befasst.

Dabei spielte erneut eine Frage eine Rolle, die Ausschussvorsitzender Wilfried Fricke (Buko) bereits vor mehr als einem halben Jahr gestellt hatte: Gibt es eine Katastrophen-App für die Stadt oder den Landkreis? Damit Bürger im Notfall schneller informiert werden können, wie Fricke sagte. Da der Landkreis zuständig für den Katastrophenschutz ist, hatte sich Ralf Fleischhauer, Chef der Ordnungsabteilung in der Stadtverwaltung, dort nach entsprechenden Plänen erkundigt.

Der Landkreis habe lange Zeit kein gesondertes Informationssystem für Smartphones für sinnvoll erachtet, prüfe aber derzeit, welche App sich eigne, sagte Fleischhauer. Es laufe wohl auf NINA hinaus, die Notfall-Informations- und Nachrichten-App, die sich die Einwohner des Harzkreises in den kommenden Monaten kostenlos herunterladen können.

Viele Einwohner nutzen das soziale Netzwerk Facebook, um in solchen Fällen Hilfsdienste zu organisieren. So berichtete Fleischhauer, dass sich 30 bis 40 Freiwillige auf dem Hof der Stala eingefunden hatten, um Sandsäcke zu füllen und als die Arbeit dort getan war, nach Böhnshausen fuhren, um dort ebenfalls anzupacken.

In Auswertung der Flut wolle die Stadt zudem prüfen lassen, ob der Goldbach nicht als Gewässer erster Ordnung eingestuft werden könne, berichtete Thomas Wald. Die Hochwasserschutzeinrichtungen an der Holtemme hätten rund um Halberstadt gut funktioniert, schätzte Ordnungsamtschef Ralf Fleischhauer ein.

Er gab im Anschluss einen Überblick über die Arbeit der Ordnungsabteilung. Vier Bereiche gehören zu seiner Abteilung: Ordnung und Sicherheit, Wohngeld und Gewerbe, Straßenverkehrsangelegenheiten sowie Bürgerbüro und Standesamt.

Wie Fleischhauer berichtete, hatte die Stadt im vergangenen Monat 216 Stunden lang die Einhaltung der Geschwindigkeitslimits kontrolliert. Bei diesen Messstunden waren 1685 Verstöße festgestellt worde. 168 Stunden war der neue Blitzertrailer im Einsatz, 48 Stunden maßen Mitarbeiter der Stadt mit mobilen Messgeräten. Von den 1685 zu schnell unterwegs gewesenen Fahrern müssen 279 mit einem Bußgeldbescheid rechnen, sie waren mehr als 20 km/h zu schnell.