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Beste Bewertungen bei der 21. Heide-Elbeland-Schau in der Angeraner Sporthalle Alfred, der Retter, ist ein Grund für Erfolge von heute

Von Maik Schulz 26.11.2012, 01:36

Ihre 21. Heide-Elbeland-Schau veranstalteten am Sonnabend die Angeraner Rassenkaninchen- und Rassegeflügelzüchter. Die Ausstellung glänzte mit Bestnoten bei Preisrichtern und Gästen. Einer wäre zu gern dabei gewesen. Und konnte nicht.

Angern l Der Retter war verhindert. Alfred Bühnemann hatte 1990 den Rassegeflügel- und Kaninchenzuchtverein Angern vor dem Niedergang bewahrt. Die Wende hatte den Stamm auf 19 Zuchtfreunde schmelzen lassen. Alfred Bühnemann wurde 1990 Vorsitzender und päppelte den Verein wieder auf, führte ihn in die neue Zeit. 14 Jahre danach konnte Bühnemann seinem Nachfolger Jörg Heydenreich eine gesunden Verein übergeben. Heute ist Alfred Bühnemann Ehrenvorsitzender, Bürgermeister, und nach wie vor leidenschaftlicher Züchter der Taubenrasse "Nürnberger Lerchen". Der Verein zählt 43 Mitglieder, darunter sechs Frauen und drei Jugendliche.

Am Sonnabend wäre Alfred Bühnemann gern gekommen. Doch eine Erkrankung hatte ihn daran gehindert. Ausstellungsleiter Lutz Braumann brachte seinem Weggefährten den druckfrischen Ausstellungskatalog ans Krankenbett.

16 Mal das Prädikat "vorzüglich" und 23 Mal "hervorragend"

Der Katalog verkündet eine stolze Bilanz 2012: 16 Mal konnte das höchste Prädikat "vorzüglich", 23 Mal "hervorragend" vermeldet werden. "Bei 374 Tieren ist das ein tolles Ergebnis", unterstrich Lutz Braumann, der die Heide-Elbeland-Schau bereits zum zehnten Mal koordiniert hatte.

Für die Vertreter der Kreisverbände der Rassekaninchen- und Rassegeflügelzüchter, Martin Stichnoth und Frank Theuerkauf, gehört die nördlichste Schau im Bördekreis zu einer der schönsten. "Tolle Halle, tolle Ausschmückung, tolle Bedingungen und dazu eine kostenlose Nutzung, das ist wahrlich nicht überall so", würdigte Martin Stichnoth die Angeraner Schau. Der stellvertretende Bürgermeister Egbert Fitsch versprach, in Angern wird das so bleiben.

Frank Theuerkauf lobte: "Ich komme seit 15 Jahren nach Angern und habe beobachtet: Ihr habt Euch stetig weiter entwickelt, wenngleich es in diesem Jahr keine Jugendklasse mehr gibt. Aber das ist nur ein kleiner Wermutstropfen."

Dennoch: Die Mitgliederzahl bleibt stabil, auch wenn die Jugend nicht mehr in dem Maße für Nachschub wie früher. "Anders als früher, sind es heute ausschließlich Kinder und Jugendliche, die zusammen mit den Eltern oder dem Opa züchten. Die Zeiten haben sich eben geändert", meinte Lutz Braumann. Er hat mit seinem Sohn Platz 1 und 2 bei den Zwerghühnern geholt. Hinzu kommt: "Im letzten Jahr haben wir vier neue Mitglieder gewonnen. Aber die meisten von ihnen haben durch ihren Beruf kaum Zeit aktiv am Vereinsleben teilzunehmen. Sie müssen zur Schicht, wenn wir Versammlung haben", berichtete der Vereinsvorsitzende Jörg Heydenreich.

Leise Hoffnung auf Lorbeeren bei der Europa-Schau

Nach der Titelvergabe am Sonnabend geht es in drei Wochen um noch größere Lorbeeren nach Leipzig zur großen Europa-Schau. 30 Angeraner fahren dorthin, fünf von ihnen stellen auch aus und machen sich Hoffnungen. Deutsche Jugendmeister und Meister sind sie schon geworden, Andy Braumann wurde auch schon einmal Jugend-Europa-Champion. Papa Lutz erzählt: "Ich bin auch schon mal am Europa-Titel vorbeigeschrammt. Vielleicht klappt es ja dieses Mal. Und wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Wichtig ist: Es ist ein wunderschönes und anspruchsvolles Hobby."