1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Stoßdämpferkiller wird entschärft

Bahngleise Stoßdämpferkiller wird entschärft

Die „Sprungschanze“ am Bahnübergang zwischen Wedderstedt und Hedersleben wird in absehbarer Zeit entschärft.

Von Dennis Lotzmann 23.08.2017, 09:00

Hedersleben/Wedderstedt l Wenn alles glatt geht, soll der Stoßdämpferkiller zwischen Hedersleben und dem Selke-Aue-Ortsteil Wedderstedt in einigen Wochen seinen Schrecken verlieren. Die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) will im Herbst zwei reguläre Streckensperrungen der Deutschen Bahn nutzen, um die Straßenanbindung so zu korrigieren, dass der aktuell erhebliche Höhenunterschied anschließend der Vergangenheit angehört.

Das ist das Ergebnis eines Treffens, zu dem die Verantwortlichen von Bahn, LSBB, Straßenmeisterei und Straßenverkehrsamt am gestrigen Dienstag vor Ort zusammengekommen sind. Vorausgegangen war zuweilen massive Kritik von Autofahrern, die immer wieder ahnungslos über den Bahnübergang gefahren waren und dabei zuweilen sogar abgehoben hatten.

Der Querungspunkt der Landesstraße 66 mit der Bahnstrecke Aschersleben-Wegeleben ist seit Langem alles andere als optimal und fahrwerksschonend. Darauf, erinnert Detlef Hahne von der zuständigen Straßenmeisterei in Gernrode, werde in dem Tempo-100-Bereich schon seit Jahren mit dem Gefahrenzeichen unebene Fahrbahn ausdrücklich hingewiesen.

Im Zuge einer Streckensanierung korrigierte die Deutsche Bahn nun im Sommer die Gleislage. Konsequenz: Der eigentliche Querungspunkt wurde mit neuen Dämpfungsmatten zwar optimiert. Weil gleichzeitig aber der Höhenunterschied zwischen Schienen-oberkante und dem regulären Fahrbahnniveau dadurch noch größer wurde und die Bahn die Differenz mit einer nicht einmal zwei Meter langen Asphaltrampe ausgeglichen hat, avancierte der Übergang zur Sprungschanze mit reichlich Killerpotenzial für Stoßdämpfer.

Letzteres soll die Stelle nun verlieren, stellen Harald Müller von der LSBB und Detlef Hahne in Aussicht. „Die Bahn plant im Oktober noch einmal mehrtägige baubedingte Streckensperrungen. Diesen Zeitpunkt wollen wir nutzen, um beiderseits vom Gleis die Fahrbahn höhenseitig zu korrigieren“, kündigt Harald Müller an.

Konkret werde die Fahrbahn dann auf etwa zehn bis 15 Meter Länge an- oder abgefräst und anschließend eine neue Rampe gebaut. „Wir gehen davon aus, dass der Punkt dann besser befahrbar ist und seinen Schrecken für die Auto- und Lkw-Fahrer verlieren wird“, sind die beiden Straßenbauexperten optimistisch. Die Kosten für die bauliche Korrektur könnten bislang noch nicht beziffert werden, weil für die Arbeiten erst ausführende Baufirmen gefunden werden müssten, so LSBB-Mitarbeiter Müller.