DRK-Team Dessau und Arbeitskreis Rätzlingen arbeiten Hand in Hand für die gute Sache Blutspende macht 87 Menschen zu Helden
Held zu sein, ist gar nicht so schwer. Es braucht keine herausragenden Fähigkeiten, um mit einer kleinen Tat etwas Großes zu leisten, sondern lediglich eine Stunde Zeit. Jede Blutspende kann bis zu drei Leben retten. 87 Frauen und Männer haben die Chance, sich bei der Aktion in Rätzlingen als Held zu bewähren.
Rätzlingen l Der DRK-Blutspendedienst Dessau ist mit seinem Fahrzeug wieder auf dem Schulhof der Rätzlinger Grundschule gefahren. Im Ort hängt ein großes Transparent, damit jeder weiß, die Ehrenamtlichen des Arbeitskreises "Blutspende" sind im Einsatz. Erika Pflügner ist die Leiterin des Arbeitskreises. Für ihre tatkräftigen Damen und für den einzigen Mann im Kreis, ihrem Ehemann Wolfgang Pflügner ist jeder Blutspender ein Held. Die Ehrenamtlichen wissen, jede freiwillige und uneigennützige Blutspende kann Leben retten.
Das Pensum des Arbeitskreises ist groß. Anmeldungen schreiben, Kaffee einschenken, Gespräche führen - das sind nur einige der Aufgaben der Arbeitskreismitglieder. Bei all dem haben die Frauen immer ein wachsames Auge auf die freiwilligen Spender. Wenn jemand Fragen hat oder wenn gar ein Spender blass wird und sich hinlegen muss, sind die Ehrenamtlichen zur Stelle. Kreislaufprobleme können beim Blutspenden immer mal vorkommen, wissen die Mitwirkenden des Arbeitskreises.
Die Arbeit der Helfer beginnt schon vor dem eigentlichen Start der Blutspende. Zuerst wird das Mobiliar zurecht- gerückt. Im Spenderaum baut das Team des Blutspendedienstes Liegen auf. Wolfgang Pflügner hilft, wo er kann.
Es werden Tische gedeckt, Kaffee gekocht und Brötchen geschmiert. Sogar ein großes Osterbüfett ist angerichtet. Wenn alles vorbereitet ist, gönnen sich die Ehrenamtlichen eine kurze Verschnaufpause. "Man weiß vorher nicht, wie groß der Andrang sein wird", erklärt die Arbeitskreisleiterin. Dann begeben sich die Helfer auf ihre Posten.
Die eigentliche Blutspende dauert nur wenige Minuten. Mit Anmeldung, Untersuchung und anschließendem Imbiss sollten Spender eine gute Stunde Zeit einplanen.
Erika Pflügner ist eine "Allrounderin". Das bedeutet, die Rätzlingerin ist von Anfang bis Ende dabei. Sie kümmert sich unter anderem um das Abholen der vorbestellten Brote und Brötchen und bleibt bis zum Aufräumen dabei.
Der Andrang ist so groß. Acht Brote und 20 doppelte Brötchen reichen nicht. Es muss noch nachgekauft werden müssen. Ein Anruf beim Backgeschäft genügt. Und eine Spenderin bringt die Brötchen gleich mit. "Wie viele kommen, kann man vorher nicht einschätzen", gesteht Erika Pflügner.
Auch Dana und Mario Schütze aus Lockstedt gehören seit Jahren zu den Blutspendern. "Wir wollen Gutes tun. Schließlich kann man ja selbst mal auf das Blut anderer angewiesen sein", sagt die junge Mutter. Auf die Idee Blut zu spenden, kam sie durch ihre Familie. Sie erinnert sich: "Auch meine Eltern sind seit langem Blutspender. Da war es für mich selbstverständlich, dass ich mit meinem Blut anderen helfe." Und deshalb ist es wohl auch kein Wunder, dass sie ihren Mann Mario bereits zum 37. Mal zum Spenden mitnimmt. Dabei sind auch ihre Kinder, die vierjährigen Paula und der zweijährige Bruno, die sich ein Osterei vom Büfett angeln. Die Geschwister sind stolz auf ihre Eltern. Vielleicht werden diese Kinder die Helden von morgen.