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Feuerwehrleute können nicht für die Sicherheit aller Lockstedter garantieren Brandschützer fordern zweiten Tiefbrunnen

Von Anett Roisch 02.03.2012, 05:24

Die Lockstedter Feuerwehrleute sind besorgt. Ein zweiter Feuerlöschbrunnen muss gebaut werden, um die Brandbekämpfung auch am letzten Ende der Everinger Straße sicherzustellen. Wehrleiter Mario Riebold weist darauf hin, dass es um Menschenleben geht.

Lockstedt l Zu den wichtigsten Themen der Jahreshauptversammlung der Lockstedter Feuerwehr gehörte ein fehlender Feuerlöschbrunnen. In der Ortsmitte gibt es zwar einen Tiefbrunnen, aber der reicht nicht aus, um den Brandschutz in ganz Lockstedt zu gewährleisten. "Die Wasserversorgung reicht an der Everinger Straße von der Ortsmitte nur bis zum Abzweig am Friedhof und nicht bis zum Ende der Straße", beschrieb Mario Riebold, Leiter der Lockstedter Wehr.

Die Aufgabe der Gemeinde sei es aber, für ausreichend Löschwasser zu sorgen.

"Der Tiefbrunnen wurde uns bereits vor drei Jahren versprochen. Das Vorhaben wurde dann im Stadtrat noch einmal zurückgestellt und später gestrichen. Danach wurde der Brunnen wieder im Plan aufgenommen. Schon im letzten Jahr sollte er endlich gebaut werden. Aber jetzt ist er wieder abgelehnt", berichtete Thomas Prechtl, der stellvertretende Wehrleiter.

Betroffen sind einige Einfamilienhäuser und das Mehrfamilienhaus am Ortsausgang in Richtung Everingen.

"Wo ist das Geld für den Brunnen geblieben? Wer übernimmt im Ernstfall die Verantwortung?"

Thomas Prechtl, stellvertretender Leiter der Lockstedter Wehr

Etwa 15000 Euro kostet der Brunnen. "Wir haben keinerlei Informationen, warum wir den Tiefbrunnen, der ja schon genehmigt war, nun doch nicht bekommen. Wo ist das Geld für den Brunnen geblieben?", fragte Prechtl und betonte: "Wer übernimmt im Ernstfall, also, wenn es wirklich brennt, die Verantwortung? "

Wehrleiter Riebold zog Bilanz über die Aktivitäten der Feuerwehr im Jahr 2011. Zu den Höhepunkten gehörte im September das Feuerwehrfest und der anschließende "rot-grüne Abend". Dabei stand das Grün für die Jäger und das Rot für die Feuerwehrleute. Er dankte nicht nur all seinen Kameraden, sondern auch allen anderen Lockstedtern, die bei der Durchführung von Veranstaltungen die Wehr tatkräftig unterstützten.

Riebold lobte im Besonderen die Ausbilder sowie die Frauen und Männer, die sich bei Weiterbildungen schulen ließen. Die Ausbildung am Standort soll noch attraktiver und interessanter gestaltet werden. "Nur daran teilnehmen müsst ihr. Wir können euch ja nicht an den Haaren herziehen", sagte der Chef der Wehr und appellierte: "Nur ein Geschulter und auch in Gefahrensituationen Geübter kann die nötige Disziplin und Ruhe bei Einsätzen an den Tag legen, um Menschen und Güter zu retten".

2011 hatten die Lockstedter zwei Einsätze. Einmal rückten die Brandschützer zu einem Strohlagerbrand in Rätzlingen aus. Bei einem Brand in Lockstedt mussten sich die Feuerwehrleute gewaltsam Zutritt verschaffen. Unter Einsatz von Atemschutzgeräten bekämpften sie einen Schwelbrand in einem Keller.

"Dieser Brand hat wieder einmal gezeigt, dass der zweite Tiefbrunnen für den oberen Dorfabschnitt erforderlich ist, um eine schnelle und umfassende Brandbekämpfung sicherzustellen."

Riebold fordert die Abgeordneten der Stadt und auch den Stadtwehrleiter auf, den Brunnen bauen zu lassen. "Sparen muss sicherlich sein, aber der Schutz von Menschen und Gütern sollte dabei im Vordergrund stehen."

"Im Zuge der Haushaltsdiskussion wurde die Realisierung in die Folgejahre verschoben".

Detlef Meyer, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Oebisfelde-Weferlingen

Auf Nachfrage erklärte Detlef Meyer, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Oebisfelde-Weferlingen: "Die Errichtung des Feuerlöschbrunnens in Lockstedt ist Bestandteil des Haushaltsentwurfes 2012. Im Zuge der Haushaltsdiskussion wurde die Realisierung in die Folgejahre verschoben."