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CoronavirusSchwangere und Alte ziehen aus der Zast

Nachdem sich mehrere Bewohner der Zast in Halberstadt mit dem Coronavirus infiziert hatten, ziehe einige Bewohner nun nach Quedlinburg.

08.04.2020, 09:19

Halberstadt (sr) l Seit rund eineinhalb Wochen steht die Zentralen Anlaufstelle für Asylsuchende (Zast) in Halberstadt unter Quarantäne. Mehrere der rund 850 Bewohner sind zuvor positiv auf das Corona-Virus getestet worden.

Um besonders gefährdete Personen aus der Einrichtung vor einer Ansteckung zu schützen, sind 50 Bewohner am Montag dezentral – also in Unterkünften außerhalb des Zast-Geländes – untergebracht worden, informiert eine Sprecherin des Landesverwaltungsamtes. „Dabei handelt es sich um Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Schwangere und deren Angehörige.“ Der Umzug sei auf freiwilliger Basis geschehen. Jede der Personen sei auf das neuartige Virus getestet worden.

18 weitere Personen wurden am Dienstag (7. April) nach Quedlinburg gebracht. Dort ist ein Gebäude vorsorglich zur Quarantäneunterkunft umgerüstet worden. „Bei den Personen handelt es sich um 13 positiv Getestete sowie fünf Angehörige“, erläutert die Sprecherin des Landesverwaltungsamtes. Damit seien nun insgesamt 42 mit Corona infizierte Geflüchtete in der Quedlinburger Unterkunft untergebracht.

Die Atmosphäre in der Zast in Halberstadt sei aktuell „ruhig und entspannt“, nachdem es am Wochenende zu Tumulten und Randale auf dem Gelände kam. Die Bewohner kritisierten ihre Lebensbedingungen unter Quarantäne.

Mittlerweile, so sagt die Sprecherin des Landesverwaltungsamtes, habe sich die Stimmung beruhigt. Rund um die Uhr seien die Mitarbeiter – mehrsprachig – mit den Bewohnern im Dialog. „Wir bemühen uns um eine angemessene und realisierbare Situation.“

Die am Wochenende geäußerte Kritik weist die Sprecherin zurück. Wie sie versichert, seien ausreichend Hygieneartikel vorhanden und hygienische Standards erfüllt. „Auch Essen ist ausreichend vorhanden“, betont sie. „Aber bei mehr als 800 Personen kann natürlich nicht auf jeden Geschmack und jede nationale Eigenheit eingegangen werden.“ Die Versorgung sei mit Kantinen-Essen in Schulen oder Kindertagesstätten vergleichbar. Zudem werde auf Schweinefleisch verzichtet.