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Sekundarschulzentrum hat seine Türen geöffnet - Alternativprogramm im Förster-Gymnasium Der Schulstart in Haldensleben: Lernen zwischen Baustelle und Spezialkurs

Von André Ziegenmeyer 07.09.2012, 05:18

Badesee ade, Klassenzimmer ahoi: Auch für Haldensleber Kinder und Jugendliche hat gestern das neue Schuljahr begonnen. Für viele war es ein ganz besonderes Erlebnis.

Haldensleben l Ein komplett neues Gebäude gab es für die Schüler des Sekundarschulzentrums zu entdecken. "Zu Beginn wurden alle Schüler von ihren Klassenlehrern auf dem Hof abgeholt, um dann bei einem Rundgang ihre neue Schule kennenzulernen", sagt Schulleiterin Monika Gajda.

Bisher waren alle 425 Schüler am alten Standort an der Maschenpromenade untergebracht. Das neue Sekundarschulzentrum an der Gerikestraße setzt sich zusammen aus den alten Gebäuden des Heine-Gymnasiums sowie der Pestalozzi-Schule. Für den Start des neuen Schuljahres wurde aufwändig saniert. Trotzdem sind große Teile des Areals immer noch eine Baustelle.

"Unsere Sporthalle braucht noch eine Woche", so Monika Gajda. Auch die Arbeiten an der Mensa laufen noch. "Nur ein kleiner Teil ist bisher fertig. Aber es reicht, um die Versorgung der Schüler mit Mittagessen zu gewährleisten", betont die Schulleiterin. "Im Moment müssen wir noch ein bisschen improvisieren." Bei schönem Wetter werde der Sportunterricht beispielsweise auf dem Schulhof abgehalten.

Nach Schulschluss würden auch am Hauptgebäude noch Restarbeiten vorgenommen. Erst im November solle alles fertig sein. Die Gesamtkosten liegen dann voraussichtlich bei 7,8 Millionen Euro. "Doch den Schulbetrieb konnten wir ohne Probleme aufnehmen", so Monika Gajda.

"Ich glaube, dass sich die Schüler hier sehr wohl fühlen werden", ergänzt der stellvertretende Schulleiter Detlef Stotmeister. "Durch neue Räume haben wir jetzt die Möglichkeit, mit den Schülern in kleineren Gruppen zu arbeiten." Es gebe auch mehr Beratungsräume, um sich beispielsweise mit Elternvertretern zu treffen. Nicht zuletzt sei der neue Schulstandort deutlich moderner: Es gebe ein Active Board (digitale Multimedia-Tafel), eine Mensa mit Veranstaltungsraum sowie Netzwerk- anschlüsse für Computer in allen Zimmern. Auf all das habe man bisher verzichten müssen.

Auch die Schüler des Professor-Friedrich-Förster-Gymnasiums erlebten gestern einen ungewöhnlichen Schulstart, zumindest soweit es die Klassenstufen fünf und zehn betraf. "Wir begleiten damit die beiden großen Übergänge der Schüler - einmal zur weiterführenden Schule und dann in die Einführungsphase mit ihren Wahlpflichtkursen", erläutert Schulleiterin Sylvia Bolle.

Für die frisch gebackenen Fünftklässler bilden zwei Kennenlerntage den Auftakt des neuen Schuljahres. Die neuen Zehntklässler erlebten gestern dagegen ein paar Spezialkurse. "Sie stehen jetzt an der Schwelle zum Abitur. Deshalb möchten wir ihnen die Techniken näher bringen, die sie zum Bestehen der Prüfungen brauchen", so Sylvia Bolle.

Zunächst fand in der Aula eine Feierstunde statt, die bewusst an die Immatrikulationsfeier einer Universität angelehnt war. Dabei berichtete der ehemalige Schüler Hannes Stradmann, wie wichtig die in der Schule erworbenen Kompetenzen und Kenntnisse für Studium und Beruf sind. Anschließend erhielten alle Schüler einen Leitfaden für die Einführungsphase und das weitere Programm des Tages. In verschiedenen Gruppen beschäftigten sie sich mit den Bereichen "Präsentation" und "Visualisierung". Bei letzterem ging es unter anderem um die Gestaltung von Handouts, Postern und Powerpoint-Präsentationen. Die erworbenen Kenntnisse konnten die Jugendlichen dann gleich einsetzen. Dabei mussten sie selbst einen Vortrag halten - entweder zu sozialen Kompetenzen, zum Thema Zeitmanagement oder über wissenschaftliches Zitieren.

"Das war mal ein etwas anderer Schulstart, und es war viel Nützliches für die nächsten Jahre dabei", befand die 15-jährige Caroline Kellner.

Schülerin Sandy Friebel hat sich für das neue Schuljahr vor allem vorgenommen, eine Zwei in Englisch zu erreichen. Aufgeregt wegen der Einführungsphase sei sie nicht. "Das geht erst im nächsten Jahr los, wenn es plötzlich Punkte gibt", verriet die 15-Jährige. Auch Lisann Kowalke hat sich vorgenommen, ihren Notendurchschnitt zu verbessern. "Die Vorträge waren dabei eine gute Übung für später", so die 16-Jährige.