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Ehrenamt Dedeleben war am fleißigsten

Die fleißigsten Bürger leben in Dedeleben. Das ist das Ergebnis der Aktion "Vier Stunden für meine Region".

Von Ramona Adelsberger 09.10.2017, 11:04

Dedeleben l „In beinahe jedem Ortsteil ist etwas passiert“ sagt Huy-Bürgermeister Thomas Krüger (CDU) und bezeichnet die Aktion „Vier Stunden für meine Region“ in den Einheitsgemeinden Huy und Osterwieck als vollen Erfolg. Dass am Ende die Ortschaft Dedeleben aus der Gemeinde Huy die Nase ganz vorn hatte, freut den Verwaltungschef besonders. Daher hatten die Verantwortlichen zur Auswertung der Aktion auch nach Dedeleben eingeladen.

Aus der Einheitsgemeinde Stadt Osterwieck sowie aus der Gemeinde Huy nahmen jeweils sieben Ortsteile teil. Um das Ergebnis vergleichbar zu machen, wurden die beteiligten Personen in das Verhältnis zur Einwohnerschaft des Ortes gesetzt. Die Koordination dieser Aktion, die im Rahmen des Projektes „Tandem“ in beiden Gemeinden über insgesamt vier Monate gelaufen ist, lag in den Händen von Elke Selke aus dem Agenda-21-Büro des Landkreises Harz. „Die Aktion ‚Vier Stunden für meine Region‘ hat bewiesen, dass wirklich für jeden, ob jung oder alt, eine Aufgabe vorhanden ist“, sagt die Projektleiterin. Im Gespräch mit den Teilnehmern habe sich gezeigt, dass Ehrenamt manchmal zwar anstrengend sei, vor allem aber Spaß mache und als Bereicherung empfunden werde.

Insgesamt sind mehr als 1400 Meldungen eingegangen, viele davon auch mehrfach. Das jedoch sei dann nicht gezählt worden, sodass sich am Ende mehr als 1000 unterschiedliche Personen gewertet wurden. Zur Teilnahme am Wettbewerb war der Nachweis von vier Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit notwendig. Mit diesen vier Stunden haben sich die Organisatoren übrigens an einer Statistik orientiert, die besagt, dass Einwohner Sachsen-Anhaltes genau diese Zeitspanne durchschnittlich täglich vor dem Fernseher sitzen.

Die Nachweise zeigen, wie vielfältig die ehrenamtlichen Aktivitäten der Menschen sind. Grünanlagenpflege, Aufräumarbeiten im Wald, Pflege der Sportanlagen, Organisation von Dorffesten, Sportfesten, Märkten, Malerarbeiten in Kindergärten und Freibädern, Betreuung von Senioren, Einrichten von Bibliotheken und Archiven, Kuchen backen für einen Basar oder sogar das Massage-Angebot während des Huy-Burgenlaufs zeigen die Bandbreite der Aufgaben, die von den Menschen ehrenamtlich erledigt werden. Dazu kommen die vielen Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr – all das und noch viel mehr wird von den Menschen ehrenamtlich erledigt.

„Lange hat es ein Kopf-an-Kopf-Rennen gegeben“, beschreibt Elke Selke den Verlauf des Wettbewerbes. Am Ende habe sich Dedeleben nicht nur in der Gemeinde Huy, sondern im gesamten Wettbewerb mit 18,6 Prozent durchgesetzt. „In Dedeleben haben vor allem die verschieden Aufgaben im Freibad, welches ehrenamtlich organisiert wird, den größten Anteil gebracht.“ Die Besten der Einheitsgemeinde Stadt Osterwieck sind Wülperode mit Göddeckenrode und Suderode, sie liegen mit 17,3 Prozent nur knapp hinter den Führenden.

Die Bürgermeisterin Osterwiecks, Ingeborg Wagenführ (Buko), gratuliert den Ortsbürgermeistern der Siegerortschaften und sieht in der ehrenamtlichen Tätigkeit eine Quelle für Lust und Freude sowie ein Mittel im Kampf gegen Einsamkeit. „Erfreulich ist die Selbstverständlichkeit, mit der sich die Menschen für ihre Region engagieren. Ortsgrenzen zählen dabei kaum, viele Menschen engagieren sich auch in der Kirche, der Kita oder dem Sportverein des Nachbarortes.“ Das sei ohnehin der Trend für die Zukunft, Spielgemeinschaften, Chöre oder große Feste können nur über die Ortschaftsgrenzen hinaus langfristig bestehen.

Neben jeweils 500 Euro Preisgeld gab es für die Sieger-Orte individuell ausgewählte Blumensträuße: Bettina Grünewald nimmt einen Sonnenblumenstrauß mit nach Wülperode, an dem Samen für Riesensonnenblumen befestigt sind, die im nächsten Jahr den Ort verschönern sollen. Ricardo Dunker aus Dedeleben erhält einen passend zum Freibad in Blau gehaltenen Strauß, dazu soll dank der dazu geschenkten Samen im kommenden Jahr bunte Kapuzinerkresse im Freibad wachsen.

„Insgesamt gibt es in Dedeleben elf Vereine, die alle ihren Anteil beigetragen haben“, betont Dunker während der Verleihung. Daher werde das Geld im Rahmen der ehrenamtlichen Tätigkeit aller verwendet.