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Einzelhandel Hoffnungsschimmer trotz Insolvenz

Aus den Halberstädter Rathauspassagen verschwindet die Filiale von Miller & Monroe.

Von Sandra Reulecke 26.04.2019, 01:01

Halberstadt l Es ist amtlich: Die Geschichte des Modegeschäfts Miller & Monroe in den Halbersädter Rathauspassagen bleibt eine kurze. „Wir schließen“ ist auf großen Plakaten im Schaufenster zu lesen.

Dass lange Leerstand im Laden herrscht, ist wohl nicht zu erwarten. „Wir sind mit einem potentiellen Nachmieter im Gespräch“, teilt Center-Manager Enrico Burau auf Volksstimme-Nachfrage mit. Er sei optimistisch. Konkrete Aussagen darüber, um wen es sich bei dem Nachfolger handelt, könne und möchte er derzeit jedoch nicht treffen.

Dass das Modegeschäft geschlossen wird, ist nicht dem Standort geschuldet. Vielmehr ereilt alle rund 160 Filialen des jungen Labels Miller & Monroe das gleiche Schicksal – im gesamten Bundesgebiet.

„Eine langfristige Fortführung der Läden unter der Marke Miller & Monroe kommt nach den Prüfungen und Feststellungen des vorläufigen Insolvenzverwalters Jochen Sedlitz nicht in Betracht“, heißt es in einer Mitteilung der Kanzlei Menold Bezler aus Stuttgart, die seit März die Verwaltung betreut. Vorhandene Ware soll bis zum 31. Mai verkauft werden.

Parallel stehe Sedlitz kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen mit einer – bislang nicht namentlich genannten – Unternehmensgruppe, die die Filialen unter eigenem Konzept und eigenen Waren ab Juni übernehmen möchte. Die bisherigen Mitarbeiter der Filialen sollen ein Angebot zum Wechsel in ein neues Arbeitsverhältnis mit dem Investor erhalten. Für einige Filialen – wie der in Halberstadt – wurden bereits anderweitig Nachmieter gefunden.

Den meisten Geschäften steht so oder so ein zweiter Umbruch innerhalb kürzester Zeit bevor. Erst im vergangenen Jahr hat die Vidrea Deutschland GmbH, die zur niederländischen Gruppe Victory & Dreams gehört und Miller & Monroe betreibt, die deutschen Filialen der ebenfalls insolventen Kette Charles Vögele übernommen.