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Morsleber Stickerei mit Muscheln aus Portugal kombiniert Hildegard Ebels Kurse sind feste Termine im Kalender

Von Marita Bullmann 28.11.2012, 02:14

Morsleben l Sie kommen aus Braunschweig und Magdeburg, aus Wolfsburg und Lostau, aus Helmstedt und Morsleben und anderen Orten in der Nähe der einstigen innerdeutschen Grenze. Was sie verbindet, ist die Liebe zu Handarbeiten. Sie sind kreativ und wollen immer noch mehr lernen. "Im nächsten Jahr werden es zehn Jahre, dass wir zum ersten Mal in dieser Runde zusammengesessen haben", erinnert sich Hildegard Ebel. Die Morsleberin gab am Wochenende in einem zweitätigen Kurs ihre Kenntnisse weiter, ganz besonders was die Morsleber Stickerei betrifft, eine freie Stickerei, die sie selbst entwickelt hat. "Diesmal geht es um geometrische Muster, um Quadrate und Kreise als Grundfläche", erläuterte sie. Und sie zeigte, wie der Untergrund einbezogen werden kann. Jede Frau erhielt eine Muschel, die Hildegard Ebel aus einem Portugal-Urlaub mitgebracht hat. Diese Muschel sollte in die Stickerei einbezogen werden.

Und da die Frauen nicht den ganzen Tag nur sticken sollten, hatte Hildegard Ebel auch Basteleien vorbereitet. "Weihnachten steht vor der Tür, deshalb haben wir Fröbel-Sterne gebastelt." Eine andere Art von Sternen hatten die Frauen nach Vorlage ebenfalls ausprobiert. Diese Sterne konnten auseinandergezogen aufgehängt werden, nach Weihnachten werden sie einfach wieder zusammengeklappt.

Zweimal im Jahr treffen sich die Frauen unter der Leitung von Hildegard Ebel. Jede bringt kreative Arbeiten mit, die in den vergangenen Monaten entstanden sind. Dann blüht der Erfahrungsaustausch. Ina Fricke aus Lostau hatte zum Beispiel ein Gemälde mit Klosterstich nachgestaltet. Heidi Friedrich aus Velpke zeigte den Frauen das Häkeln über den Besenstiel.

Die meisten der Frauen hatten sich erst im Sommer beim ersten Textilkunsttag Ostfalen im Info-Haus in Morsleben gesehen. Aus dieser Runde kamen auch Sonja Klenke aus Braunschweig und Heidrun Gruschka aus Hornhausen, die beiden einzigen Neuen im Kurs von Hildegard Ebel. Aber neu waren sie für die anderen Frauen natürlich nicht.

Im Laufe der Jahre sind echte Freundschaften entstanden. An den gemeinsamen Wochenenden im Infohaus in Morsleben fährt bespielsweise Margot Emmrich aus Braunschweig immer mit zu Ina Fricke nach Lostau. So haben die Frauen ein bisschen mehr Zeit zum Erzählen auch über Privates. Die einstige Grenze ist für die Frauen kein Thema mehr.

Zu Hildegard Ebel kommen alle gern, denn sie beschäftigt sich seit etwa vier Jahrzehnten mit Textilgestaltung, hat dazu in den 1980er Jahren auch eine Ausbildung in der Förderklasse der Berliner Künstlerin Helga Graupner absolviert. Und seither bildet sie sich ständig weiter und gibt ihr Wissen auch gern weiter. Ihre Tochter Heike Ebel-Günther ist von dieser Leidenschaft ebenfalls infiziert, sie war auch am Wochenende dabei. Besonders freute sich Hildegard Ebel aber an diesem Wochenende über den Besuch ihrer Enkelin Elisabeth, die mit Urenkelin Hanna, die neun Monate alt ist, kam.