Stadtranderholung Haldensleben: 25 Mädchen und Jungen besuchen Haus des Waldes Kinder sind Schweinereien auf der Spur
25 Kinder aus Haldensleben genießen derzeit ihre Ferien bei der Stadtrand-erholung. Zu den vielen Angeboten zählt dabei auch ein Besuch im Haus des Waldes in Hundisburg. Dort ging es auf Wildschwein-Rallye.
Haldensleben l Voller Neugier wanderten 25 Kinder bei strahlendem Sonnenschein durch den Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg. Sie absolvierten die beliebte Wildschwein-Rallye vom Haus des Waldes.
Der Naturbesuch ist seit Jahren ein fester Bestandteil der Stadtranderholung, die von Gisela Newinger und Rolf Koppenhöfer von der Abteilung Jugend und Sport der Stadtverwaltung organisiert wird. Neben einem Besuch des Rolli-Bads, des Naturparks Drömling und bei gemütlichen Lagerfeuern auf dem Gelände der Jugendherberge sollen die acht bis zehn Jahre alten Kinder im Haus des Waldes spielerisch an das Leben der Waldtiere herangeführt werden.
Erik Braumann, selbst Jäger mit langjähriger Erfahrung, erklärte ihnen hier zu Beginn die Lebensweise des Wildschweins. Nachdem die Jungen und Mädchen alles über Keiler, Bache und Frischlinge erfahren hatten, starteten sie in drei Gruppen zur Rallye, auf der sie allerlei Aufgaben nach Zeit und Punkten erfüllen mussten, damit letztendlich ein Gewinnerteam ermittelt werden konnte.
Eimerkette und Beberwasser für schlammige Suhle
Nach dem kurzen Unterricht durfte gleich zugepackt werden: Als erste Aufgabe wurde die Suhle des Wildschweins nachempfunden, wofür die Kinder in einer Eimerkette so schnell wie möglich Wasser aus der Beber in einen schlammigen Trog schöpfen sollten - in dem sie sich selbst aber nicht suhlen mussten. Hierbei hatten Lea Niemann, Aimee Böttcher und Emily Brunke besonders viel Spaß.
Nachdem sich die Kinder beim Büchsenwerfen von dieser ersten Anstrengung erholt hatten, bekamen sie Hämmer und Nägel in die Hand, um sich im Leiterbau für Hochsitze zu versuchen. Es sah einfach aus, aber so einen Nagel akkurat und gerade ins Holz zu schlagen, war für viele doch eine schwierige Aufgabe.
Wer vorher beim Büchsenwerfen nicht treffsicher genug war, der bekam noch einen Schluck Zielwasser - Limonade im Schnapsglas. Ob das tatsächlich Wirkung zeigte, stellte sich anschließend heraus: Mit einer kleinen Armbrust wurde eine Scheibe mit aufgemaltem Wildschwein ins Visier genommen, was für Lili Klimpke, Vanessa Schmüser und Aimy Faatz das Spaßigste der Rallye war.
Die größten Anstrengungen hatten die Jungen und Mädchen aber noch vor sich: Mit einem Spaten in der Hand musste ein Stück Waldboden umgegraben werden, um zu verstehen, wie schwer es ein Wildschwein hat, wenn es mit seinem Gebrech - so heißt seine Schnauze - den Boden für Futter aufwühlen muss. Und was fressen Wildschweine am liebsten? "Eigentlich alle Waldfrüchte, aber besonders gerne Eicheln", hatte Cécilia Hübner gelernt. Und genau diese Früchte mussten die Kinder suchen und bevor sie nicht ganze 20gefunden hatten, ging es nicht weiter zur nächsten Station.
Auf dieser wurde es dann ganz dramatisch: Ein angeschossenes Wildschwein hatte eine Fährte im Wald zurückgelassen, der die Kinder folgen mussten. Udo Klank und Christoph Hasselbach vom Haus des Waldes gaben sich Mühe, die Fährte aus Blut und Schweiß so echt wie möglich aussehen zu lassen. "Ich bin seit Jahrzehnten Jäger und selbst ich wäre dieser Fährte sofort nachgegangen", so Erik Braumann.
Kinder-Jagdschein für alle Teilnehmer
Am Ende der Fährte fanden die Kinder ein großes Wildschwein aus Plastik, neben dem rein zufällig auch gleich eine Trage bereit lag. Jetzt folgte die letzte Anstrengung vor der Zielgeraden: Die Kinder hoben das "tote" Wildschwein auf die Trage und trugen es zurück zum Haus des Waldes. Dabei mussten sie ihre Kräfte gut einteilen, denn das Wildschwein durfte unter keinen Umständen abgesetzt werden - sonst drohte Punkteabzug.
Nach dem Aufstieg zum Schloss Hundisburg hatten es die erschöpften Kinder endlich geschafft - sie konnten das Wildschwein ablegen, sich aufs Mittagessen freuen und noch einmal die Ausstellung im Haus des Waldes erforschen. Gespannt warteten sie dann auf die Siegerehrung. Diesmal war es Jenny Loof, die es als einzige geschafft hatte, die volle Punktzahl auf der Rallye zu erreichen. Den kleinen Kinder-Jagdschein haben sie aber alle bekommen.
Die Organisatoren waren ebenfalls zufrieden. "Die Wildschwein-Rallye kommt einfach jedes Mal gut an und wird pro Saison bestimmt 15Mal gebucht", erzählten Erik Braumann und Udo Klank. Und auch die Betreuer von der Stadt sind mit dem Ausflug glücklich. "Das hier ist wirklich jedes Mal ein Höhepunkt des Ferienlagers", schwärmte Gisela Newinger, "und dabei haben wir den eigentlichen Abschluss noch vor uns, wenn wir alle in den Belantis-Freizeitpark nach Leipzig fahren."