Klettern auf Raupe „Paulchen“

Schauen l So richtig glücklich waren die Eltern nicht mit dem Außenspielplatz für die Krippenkinder. Nach ihrer Einschätzung reichten die Spielgeräte nicht aus, um die Fähigkeiten ihrer Knirpse zu entwickeln. Der Träger der Einrichtung, die Arbeiterwohlfahrt, sah sich allerdings finanziell nicht in der Lage, zusätzliche Geräte anzuschaffen. So nahmen einige Eltern das Glück selbst in die Hand – und gründeten einen Förderverein. „Die Arbeiterwohlfahrt hat uns dabei unterstützt“, blickte Jana Binder-Ruben zurück. Das war bereits im März 2015, sieben Gründungsmitglieder zählte der Verein. Nach seiner Eintragung im Oktober konnte er richtig loslegen, mittlerweile ist der Verein auf 16 Mitglieder angewachsen. An der Spitze stehen Vorsitzende Nadine Kok, ihre Stellvertreterin Jana Binder-Ruben und als Schatzmeisterin Anika Prygodda.

Der erste große Erfolg des Fördervereins ist seit Juni zu sehen. „Paulchen“ heißt die riesige Kletterraupe, die nun auf der Außenspielfläche steht. Was man als Beobachter nicht vermutet, das „Tierchen“ hat 5000 Euro gekostet. Ein Betrag, für den die Vereinsmitglieder allerhand Klinken geputzt haben, nicht nur im heimischen Schauen. 1500 Euro kamen letztendlich aus einem Projekt der Thüga-Gruppe, einem Netzwerk kommunaler Energieversorger, und der noch größere Rest vom Ingenieurbüro BLG Planinvest aus Goslar. Persönliche Kontakte und Beziehungen halfen bei diesen Großspenden.

Aber auch ganz Schauen hat seinen Beitrag geleistet. Der Förderverein hat bei diversen Festen und Feiern im Dorf das Jahr über Kaffee und Kuchen, den auch weitere Eltern gebacken haben, angeboten. Der Erlös daraus ging in die Vereinskasse ging.

Schatzmeisterin Anika Prygodda berichtete darüber hinaus vom Internetportal bildungsspender.de, bei dem der Förderverein gelistet ist. Interneteinkäufe, die über dieses Portal getätigt werden, helfen daher auch den Schauenern. Gerade hat das Vereinskonto die erste Ausschüttung erreicht, die bei der Schatzmeisterin für strahlende Augen sorgte.

Natürlich helfen auch die Mitgliedsbeiträge, die Kasse des Vereins zu füllen. Für monatlich einen Euro ist man dabei, Familien zahlen 20 Euro im Jahr, berichtete Vorsitzende Nadine Kok. Und doch, wenn man bedenkt, dass die 16 Mitglieder acht Paare sind, würde sich der Vorstand noch mehr Mitglieder unter den Eltern wünschen. Denn die inte­grative Kindertagesstätte hat mindestens das Dreifache an Eltern.

Dass die Vereinskasse zu voll wird, daran hat im Vorstand indes niemand ein Interesse. Das Geld soll für die Kinder ausgegeben werden – und das wurde es auch über Raupe „Paulchen“ hinaus. So wurden bereits kleine Krokodil-Wippen angeschafft, ein Trampolin für die größeren Kinder sowie mit finanzieller Unterstützung der Volksbank Börßum-Hornburg Spiel- und Basteltische.