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Kommunalpolitik Zwei Vize für die Chefin

Bei der Stadtratssitzung in Osterwieck sind zwei neue Vize für Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ (parteilos/Buko) gewählt worden.

Von Susann Gebbert 03.05.2018, 19:23

Osterwieck l Die roten Nein-Kärtchen verstaubten bei der Stadtratssitzung am Mittwochabend auf den Tischen im Rittersaal. Stattdessen hatten die grünen Zettelchen Hochkonjunktur. Ein Abend von hochgehaltener Einigkeit.

Die Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Osterwieck Ingeborg Wagenführ (Buko/parteilos) hat jetzt nicht mehr nur einen Stellvertreter, sondern gleich zwei. „Wir haben erlebt, dass ich im Urlaub und mein Stellvertreter krank war und die Verwaltung dann handlungsunfähig war“, so die Bürgermeisterin. Solche Situationen will sie künftig vermeiden und hatte den Stadtrat deshalb um eine Satzungsänderung gebeten. Bisher vertrat Manfred Riecher die Bürgermeisterin, der jetzt in Rente ist.

Am Mittwochabend war Wahlabend. Die Ratsmitglieder haben die Rathausmitarbeiter Detlef Schönfeld und Kristin Kaaden zum ersten und zweiten Stellvertreter von Ingeborg Wagenführ gewählt. Es waren die Wunschkandidaten der Bürgermeisterin. „Mir sind bei meinen Stellvertretern Erfahrung, Kompetenz und Führungsstärke wichtig“, so die Stadtchefin. Sie will das Rathaus auch gut geführt wissen, wenn sie mal längere Zeit nicht an ihrem Arbeitsplatz sitzt.

Der Bau-Fachbereichsleiter Detlef Schönfeld arbeitet seit 1992 im kommunalen Dienst. Ingeborg Wagenführ verbindet mit ihm viele gemeinsame Arbeitsjahre und schlug ihn deshalb als ersten Stellvertretenden vor. Er bekam 15 Ja-Stimmen, vier waren ungültig.

Kristin Kaaden leitet den Fachbereich „Finanzen und allgemeine Verwaltung“. Sie ist seit 2007 bei der Stadt angestellt. Die ausgebildete Diplomverwaltungsökonomin ist seit 2012 Kämmerin der Stadt. Die Bürgermeisterin möchte die junge Mitarbeiterin fördern. Die Räte stimmten in den Wahlgängen geheim ab. Alle 19 Stimmen entfielen dabei auf Kristin Kaaden. Die Bürgermeisterin dankte ihren neuen Stellvertretern dafür, dass sie sich zu ihr in die erste Reihe stellen, um sich für die Belange der Stadt einzusetzen.

Ingeborg Wagenführ unterbrach die Sitzung, um Manfred Riecher zu danken und in den Ruhestand zu verabschieden. Acht Jahre war er der zweite Mann an der Spitze.

Einig waren sich die 19 Stadträte nicht nur über die Stellvertreter-Frage, sondern auch, dass der Ortsteil Osterode ein neues Feuerwehrfahrzeug bekommen soll. Das aktuelle ist knapp 40 Jahre alt, die Bremsanlage ist defekt, Rost breitet sich aus.

Aber wie die Verwaltung das Fahrzeug beschaffen will, blieb bei der Sitzung am Mittwoch unklar. Zur Wahl stehen Neukauf, Gebrauchtkauf und Leasing. Ein neues Feuerwehrauto würde die Stadt etwa 250.000 Euro kosten. Gebrauchte Fahrzeuge kosten zwischen 50.000 und 100.000 Euro und sind oft 20 Jahre alt. Die Verwaltung favorisiert die Leasing-Lösung, auch wenn die Variante im Feuerwehrbereich noch nicht weit verbreitet sei und komplizierter als bei Pkw, da die Laufzeiten länger sind. Das alte Fahrzeug soll möglichst schnell ersetzt werden, um den Brandschutz nicht zu gefährden.

Ferner beschloss der Stadtrat einstimmig, dass das Gebiet „Wallhorn“ in Zilly bebaut werden kann. Hier sollen Wohnungen entstehen.

Ingeborg Wagenführ informierte zudem, dass der Jugendclub an der Turnhalle ab dem neuen Schuljahr als Hort für die Viertklässler genutzt wird. So müssten keine Anmeldungen abgelehnt werden. Der Jugendtreffpunkt weicht dafür in die Stephani-Schule aus.