Sonntag beginnt mit Schreck für Kleingärtner in Althaldensleben - Brandstiftung vermutet Laube in der Friedenskolonie brennt ab
Schreck in der Morgenstunde: In der Kleingartenanlage "Friedenskolonie" in Althaldensleben brennt gestern früh eine Laube ab. Das Feuer greift auf die Nachbarparzelle über, die Feuerwehrleute können jedoch weiteren Schaden verhindern.
Althaldensleben l Kurz nach 8 Uhr wird am Sonntag die Haldensleber Feuerwehr alarmiert. Ein Althaldensleber hat von weitem die Rauchwolke gesehen und die Leitstelle informiert. Neun Kameraden rücken mit zwei Fahrzeugen aus, um den Brand in der Kleingartenanlage "Friedenskolonie" zu bekämpfen. Die Laube brennt lichterloh, bis auf die Grundmauern nieder. Die Wehrleute können nur noch dafür sorgen, dass das Feuer nicht auf noch mehr Nachbargärten übergreift. Einer ist bereits betroffen. Der Gartenzaun und einige Pflanzen fallen den Flammen zum Opfer.
Polizeibeamte treffen an der Brandstelle an der Wedringer Straße ein und nehmen die Ermittlungen auf. Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen, endgültig kann die Brandur- sache gestern jedoch noch nicht geklärt werden. Der Schaden wird auf etwa 10000 Euro geschätzt. Der Pächter hatte die Parzelle erst im vergangenen Jahr übernommen. Der Vereinsvorstand ruft ihn an, damit er selbst den Schaden in Augenschein nehmen kann.
Mit einer Fläche von mehr als 30 Hektar und rund 300 Gärten ist die "Friedenskolonie" einer der größten Kleingartenvereine in ganz Sachsen-Anhalt. Die 250 Mitglieder und Gartenfreunde geben sich große Mühe, ihre Anlage immer gut in Schuss zu halten. Und sie setzen auch auf Gemeinschaft. Das Vereinsheim ist ein zentraler Treffpunkt. Hier werden auch Feste gefeiert. Das traditionelle Sommerfest vereint beispielsweise immer Alt und Jung. Doch eine große Sorge hat der Vereinsvorstand. Wie in den meisten Kleingartenvereinen stehen Gärten leer, an die 70 sind es gegenwärtig in der "Friedenskolonie".
Der Brand gestern hat die Kleingärtner aufgeschreckt. Einige, die in der Nähe wohnen, sind in die Anlage geeilt, um nach dem Rechten zu sehen. "Das ist traurig und beängstigend", sagt Eberhard Wendt. Sein Garten befindet sich in der Nähe der Parzelle, auf der das Feuer ausgebrochen ist. "Wir hängen ja alle an unseren Gärten. Schließlich haben wir das hier über Jahre selbst aufgebaut. Da hängt auch jede Menge Arbeit und Geld dran", bekräftigt er und ergänzt: "Ich kann nur hoffen, dass dies hier nicht so los geht wie in Magdeburg. Da gab es ja eine ganze Serie von Laubenbränden."
Das sieht Klaus-Jürgen Vogel, der Vereinsvorsitzende, nicht anders: "Erschrocken ist man erst einmal. Wir möchten hier in Haldensleben keine Magdeburger Verhältnisse. Bis jetzt gab es hier noch keine Brandstiftung. Das hier ist eine Gartenanlage von 33 Hektar. Wir können nicht an jede Ecke einen Wachmann hinstellen. Wir können nur hoffen, dass dies keine Brandstiftung war."
Im vergangenen Jahr gab es fünf Laubeneinbrüche in der Anlage, sonst aber ist es ruhig. Jetzt geht die Gartenzeit wieder los, dann sind wieder viele Leute in der Anlage und schauen auch mal, was in der Nachbarschaft passiert.