Feuerwehr Mega-Tanker zum Löschen von Vegetationsbränden im Raum Osterwieck
In Dardesheims Feuerwehr ist ein neues Löschfahrzeug eingetroffen.

DARDESHEIM. - Alles braucht seine Zeit. Es war im Sommer 2018 und die Feuerwehren verstärkt gegen Vegetationsbrände ankämpfen mussten, als sich die Erkenntnis durchsetzte, dass bei derartigen Einsätzen mehr und schneller Löschwasser vor Ort sein müsste. Also ein Tanklöschfahrzeug mit wirklich großem Tank notwendig wäre. Sieben Jahre später ist dieses TLF 3000, wie es in der Fachsprache bezeichnet wird, da. Nicht mit drei Kubikmeter, wie es die Zahl in der Bezeichnung vermuten lässt, sondern sogar mit vier Kubikmetern Löschwasser an Bord. Dieser Tanker kommt in den Bestand der Feuerwehr Dardesheim.
Dienstagnachmittag ist das Löschfahrzeug nach der Überführung aus Luckenwalde eingetroffen. Dort sind drei Dardesheimer Feuerwehrleute und ein Vertreter der Stadtverwaltung in die neue Technik eingewiesen worden. Aufgebaut worden war das Fahrzeug zuvor in Slowenien.
Dass es so lange von der Idee bis zur Auslieferung gedauert hat, lag auch in dem Bestreben der Stadt, die Neuanschaffung möglichst kostengünstig zu erhalten. Was mehrerer Anläufe bedurfte. So konnte sich die Stadt Osterwieck letztendlich in eine zentrale Landesbeschaffung einklinken und bekam darüber hinaus Fördermittel. Von den 470.000 Euro Kosten musste die Stadt nach Angaben von Bürgermeister Dirk Heinemann (SPD) somit nur etwa 300.000 Euro selbst aufbringen.
Über 38 Einsatzkräfte verfügt die Dardesheimer Wehr, berichtete der jüngst gewählte Vizeortswehrleiter Lars Schumann. Zusammen mit dem neuen Chef Tobias Müller ist an der Spitze der Feuerwehr ein Generationswechsel vollzogen worden. Was auch auf die Fahrzeugtechnik zutrifft. Denn außer Dienst wird ein 32 Jahre altes Gefährt gehen, das eine ganze Nummer kleiner ist und auch nur über einen Wassertank von 500 Litern verfügt. Die Stadt wird das Fahrzeug verkaufen.
Zwei bis vier Wochen, schätzt Osterwiecks Stadtwehrleiter Olaf Chrost, werden die Dardesheimer Kameraden brauchen, um das neue, 320 PS starke und mit Automatikgetriebe ausgestattete Fahrzeug kennenzulernen und bedienen zu können. Es sei wirklich ganz auf Brandbekämpfung und Wassertransport ausgerichtet, unterstrich er. Immerhin gut ein Drittel der Einsatzkräfte besitzt einen entsprechenden Führerschein, um den Lkw steuern zu dürfen. Damit er auch in die Garage passt, ist deren Tor im Vorfeld vergrößert worden.
Sechs Leute können im Wagen Platz nehmen. Das hört sich nicht viel an, die Dardesheimer Wehr verfügt aber noch über ein zweites großes Löschfahrzeug, das in den Katastrophenschutz des Landkreises integriert ist und auf dem eine neunköpfige Löschgruppe Platz nehmen kann.
„Wir haben unsere Stadt wieder ein Stück sicherer gemacht“, stellte Bürgermeister Heinemann fest. Die Dardesheimer Feuerwehr ist in einem Löschzug mit den Wehren aus Deersheim, Rohrsheim und Zilly vereint. Insgesamt verfügt die Stadtfeuerwehr über vier solcher Löschzüge, die bei größeren Einsatzlagen gemeinsam ausrücken.