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Stadtverwaltung hat Fördermittel beantragt, um Vernässungsproblem in den Griff zu bekommen Mehr Messstellen für weniger Grundwasser

Von Jens Kusian 16.04.2013, 03:13

Haldensleben l Dem teilweise extrem hohen Grundwasserspiegel in Haldensleben und den Ortsteilen will die Stadtverwaltung auf die Spur kommen. Für rund 200 000 Euro sollen weitere Messstellen eingerichtet werden.

Das Problem mit steigendem Grundwasser und der daraus resultierenden Vernässung von Flächen in Haldensleben und den Ortsteilen beschäftigt sowohl Stadträte als auch Verwaltung schon seit Jahren. Dass es nun in der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses wieder einmal auf der Tagesordnung stand, kam nicht von ungefähr.

Bauamtsleiter Ralf Krupp-Aachen informierte die Ausschussmitglieder darüber, dass die Stadtverwaltung in Sachen Grundwasserproblematik einen Förderantrag gestellt hat. Schließlich soll den Ursachen für den steigenden Pegel auf die Spur gekommen werden. "Dazu brauchen wir ein ausgedehntes Messnetz", erklärte Ralf Krupp-Aachen. Nur so sei es möglich, die Grundwasserstände über einen längeren Zeitraum beobachten zu können, sagte er.

Doch die Erweiterung des Messstellennetzes ist laut Bauamtsleiter mit immensen Kosten verbunden. Deshalb unterstützt das Land Sachsen-Anhalt Investitionen von Städten und Gemeinden im Rahmen der "Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zur Beseitigung oder Minderung von sowie Vorbeugung gegen Vernässungen oder Erosion" mit bis zu 65 Prozent. Zuwendungsbehörde ist das Landesamt für Altlastenfreistellung Sachsen-Anhalt.

Rund 202 000 Euro will die Stadtverwaltung insgesamt in den Ausbau des Messstellennetzes investieren. Um die dafür notwendige Förderung zu bekommen, sind Eigenmittel in Höhe von etwa 42000 Euro notwendig. 35 zusätzliche Messstellen sollen geschaffen werden.

"Damit wollen wir zunächst einmal den derzeitigen Zustand analysieren", erläuterte Krupp-Aachen den Ausschussmitgliedern. Darüber hinaus sollen künftig auch die Daten von Regenereignissen erfasst werden, wozu ein "Regenschreiber" installiert wird. Auf Grundlage der daraus gewonnenen Erkenntnisse soll dann ein Lösungskonzept erstellt werden, so der Bauamtsleiter.

"Mit den zusätzlichen Messstellen wissen wir dann, dass Haldensleben ganz schön nass ist. Aber trocken ist damit noch nichts", meinte Klaus Czernitzki (Die Linke), der sich schon konkrete Lösungsansätze erhofft hatte. Bereits jetzt steht fest, dass besonders die Rottmeisterstraße, der Benitz sowie die Werder-, die Gerike-, die Süplinger und die Peter-Wilhelm-Behrends-Straße, das Neue Land und der Ortsteil Wedringen vom hohen Grundwasser betroffen sind.

"Wie weit steht denn die Stadt in der Pflicht, den Betroffenen zu helfen?", hakte Czernitzki nach. "Es gibt keinen Anspruch, dass die Stadt hier Abhilfe schaffen muss", unterstrich Ralf Krupp-Aachen, betonte aber: "Wir suchen nach Möglichkeiten und machen uns Gedanken, wie man der Problematik begegnen kann."