Mord in Wegeleben: Täter kniet auf der Brust seines Opfers
Wegeleben l Die Kriminalisten des Morddezernats der Polizeidirektion Nord untersuchen seit gestern den Tod einer 77 Jahre alten Frau aus Wegeleben bei Halberstadt.
Am vergangenen Sonntag gegen 18 Uhr war einer Nachbarin im Fachwerkhaus in der Straße Hundsrücken eine gewaltsam geöffnete Wohnungstür im Parterre aufgefallen. Sie war in die Wohnung gegangen und hatte die Rentnerin leblos ausgestreckt auf dem Sofa liegend gefunden. Der Fernseher lief. Die 30-Jährige hatte den Notarzt verständigt. Dieser konnte allerdings nur noch den Tod der Frau feststellen. Da dem Mediziner die äußeren Umstände des Todes allerdings fragwürdig erschienen, benachrichtigte er die Polizei.
Aufgrund der Einbruchspuren an der maroden Tür und einiger auffälliger Merkmale am Körper der Toten lag bereits am Sonntag der Verdacht nahe, dass es sich um einen gewaltsamen Tod handeln könnte.
Stumpfe Gewalt gegen den Oberkörper
Das hat die Obduktion am Montag dann bestätigt. Christa S. starb durch stumpfe Gewalt gegen ihren Oberkörper. Sie soll mit Fäusten geschlagen worden sein. Die direkte Todesursache könnte das Knien auf dem Brustkorb, möglicherweise auch auf dem Hals, des Opfers gewesen sein.
Das Motiv für das Tötungsdelikt liegt gegenwärtig noch im Dunkeln. Nach ersten Ermittlungen wurde die einfache Behausung der alleinstehenden Frau weder durchwühlt noch verwüstet. Da S. nicht als wohlhabend galt, scheint ein Raubmord zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausgeschlossen. Ebenso ein sexueller Übergriff auf die Rentnerin.
Die Magdeburger Mordermittler waren gestern den ganzen Tag in der Tatstraße unterwegs, die den Marktplatz mit der Langen Straße verbindet, um Zeugen zu befragen. Auch die wenigen Hausbewohner mussten Rede und Antwort stehen. Eine heiße Spur, so war zu erfahren, gebe es noch nicht.
Die Tatortgruppe des LandesKriminalamts wird heute weitere Spuren im Haus und der unmittelbaren Umgebung sichern.
Hinweise nimmt die Polizei unter der Magdeburger Telefonnummer 0391/5461091 entgegen.
