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Nahverkehr Bis zum Herbst entsteht am Schützenplatz Buswendepunkt

Bis zum Start des neuen Harzer Nahverkehrsplans im Dezember soll in Athenstedt ein Knoten- und Umsteigepunkt entstehen.

Von Dennis Lotzmann 09.03.2017, 12:04

Athenstedt l Die Umgestaltung des Schützenplatzes in Athenstedt rückt näher. Die Kreisverwaltung will das Areal am Ortsausgang in Richtung Danstedt bis zum Herbst umbauen und dort einen Busknotenpunkt einrichten. Im Moment, so Dirk Michelmann von der Kreisverwaltung, werde die Ausschreibung der Arbeiten vorbereitet. Die praktische Umsetzung des Projektes soll bis zum Herbst realisiert werden, um den Knotenpunkt zum Fahrplanwechsel ab Mitte Dezember nutzen zu können.

Hintergrund ist das neue Nahverkehrskonzept, das ab Jahresende im Harz die Basis für den öffentlichen Personennahverkehr bilden soll. Dabei soll Athenstedt als Knoten- und Umsteigepunkt von Nord-Süd- und Ost-West-Buslinien fungieren. Als nutzbare Fläche für den Umsteigeknoten haben Verantwortliche von Stadt- und Kreisverwaltung bereits im vorigen Jahr den Platz am Ortsausgang – im Volksmund Schützenplatz genannt – auserkoren.

Im Ortschaftsrat wird dieser Vorschlag nach Angaben von Ortsbürgermeister Ralf Barthel (WG „Buko“) „einmütig mitgetragen“. Aus gutem Grund, wie der Kommunalpolitiker sagt. „Wir sehen darin gleich mehrere Vorteile: Einmal erhalten wir neben der bestehenden Busverbindung, die zwischen dem Raum Osterwieck und Halberstadt pendelt, dann auch eine Verbindung nach Dedeleben und Wernigerode. Obendrein verschwindet eine wenig ansehnliche Fläche direkt an unserem Ortseingang“, zählt Barthel auf.

Dort befindet sich aktuell eine Zufahrt zu einem Firmengelände. Die bislang unbefestigte Straße am Schützenplatz soll im Zuge der Sanierung entsprechend hergerichtet werden. Zudem werde die Fläche als Schützenplatz offiziell gewidmet, so Barthel. Das Areal selbst sei kommunal, der Umbau der Fläche erfolge unter Federführung der Kreisverwaltung und werde von dieser finanziert.

Das bestätigt Kreisverwaltungs-Mitarbeiter Michelmann. Nach seinen Worten bleiben die Zufahrten für Anlieger und Firmen natürlich erhalten. Hinzu komme die Buswendeschleife, die als Einbahnstraße ausgeführt werde. Der eigentliche Bussteig werde entsprechend der gesetzlichen Vorgaben barrierefrei, also behindertengerecht, gebaut. Zudem übernimmt die Kreisverwaltung laut Michelmann die Bewirtschaftung des Buswendeplatzes und damit insbesondere die Winterdienstaufgaben.

Zu den veranschlagten Umbaukosten will sich Michelmann aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Ausschreibung nicht im Detail äußern. „Wir rechnen aber mit einem fünfstelligen Betrag“, so der für Strategie und Steuerung zuständige Verwaltungsmitarbeiter.

Das Projekt wird nach Barthels und Michelmanns Worten nötig, weil die Linien im öffentlichen Nahverkehr mit Inkrafttreten des neuen Nahverkehrsplans besser aufeinander abgestimmt werden sollen. Dieses Ziel werde auch angepeilt, um die Berufsschulstandorte im Kreis besser mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln zu erreichen.

Im Zuge der Planungen und mit Blick auf das Fahrplangerüst habe sich Athenstedt als günstiger Knotenpunkt empfohlen. Nach dem jetzigen Stand sollen die Linien sich dann an Wochentagen im Stundentakt und am Wochenende alle zwei Stunden in Athenstedt treffen.

Diese enge Taktung sorgt bei Anliegern in Athenstedt durchaus auch für Kritik. So befürchtet Margitta Becker eine höhere Lärm- und Abgasbelastung in der Danstedter Straße (Landesstraße 84). Der Grund liegt auf der Hand: Bislang rollen die Busse der Linie 203 zwischen Halberstadt und Osterwieck/Vienenburg direkt über die Hauptstraße (B 79) durch den Ort. Sie müssen künftig den Abzweig zum Schützenplatz und zurück nehmen, was unterm Strich wochentags vier Fahrten pro Stunde durch die Danstedter Straße bedeutet. Hinzu kommen zwei weitere Touren aus der Relation Dedeleben-Wernigerode.

Obwohl das Vorhaben seit Frühjahr 2016 bekannt ist – damals berichtete die Volksstimme umfassend über die Pläne – habe sie ihre Kritik bis heute nicht öffentlich artikuliert, räumt Margitta Becker auf Nachfrage ein. Sie sei weder im Ortschaftsrat gewesen noch habe sie ihre Kritik bei der Kreisverwaltung vorgebracht, so die Anwohnerin.