Geförderte Einrichtung Shoppen in der Osterwiecker Kleiderstube
Wie es um die Einrichtung in der ehemaligen Stephanischule steht.

Osterwieck. - Die Osterwiecker Kleiderstube dürfte heute der langjährigste Nachnutzer in der früheren Stephanischule sein. Im Sommer 2007 wurden hier – nach 140 Jahren – die letzten Schüler verabschiedet. Schon ein Jahr später zog die Kleiderstube ein, damals in Trägerschaft des Diakonischen Werkes. 17 Jahre besteht also die Einrichtung jetzt, seit acht Jahren befindet sie sich unter dem Dach des Aus- und Weiterbildungszentrums (AWZ) Halberstadt.
Christine Götze als AWZ-Teamleiterin für Arbeitsgelegenheiten und die beiden Mitarbeiterinnen bedauern, dass die Kleiderstube zuletzt weniger Zulauf hatte. Dabei hätten sie von Bürgern, die das Projekt unterstützen, so viele schöne Kleidungsstücke erhalten, die nun im Sinne der Nachhaltigkeit Abnehmer suchen. Und das für kleines Geld als Spende.
Christine Götze betont, dass die Kleiderstube nicht nur Menschen in Not, sondern allen Interessierten offen stehe. „Ganz ohne Nachweis der Bedürftigkeit.“ Es seien sogar Touristen, die die Einrichtung auf dem Stephanikirchhof entdeckt haben und ein Kleidungsstück sozusagen als Erinnerung an Osterwieck mitgenommen haben. Gibt es doch in der Altstadt kaum noch Läden, und schon gar kein Bekleidungsgeschäft mehr.
Vielfältigste Bekleidung hält die Kleiderstube vor. Von Baby- über Kindersachen bis sogar einem Hochzeitskleid als Einzelstück. Auch Haushaltsgegenstände, Bücher und Spielzeug sind hier vorrätig, auch ein moderner Kinderwagen. „Alles ist übersichtlich sortiert und im besten Zustand“, betont Christine Götze. Alles, was im Laden erhältlich ist, sei vorher auf Zustand und Qualität gesichtet worden. Aussortierte Ware gehe zur Entsorgungswirtschaft.
Dass es die Kleiderstube überhaupt gibt, ermöglicht eine Förderung über die Kommunale Beschäftigungsagentur des Landkreises Harz. 2026 wird dies fortgesetzt.
Die Spendeneinnahmen für die Kleidungsstücke werden übrigens für die Mietnebenkosten der Kleiderstube, Versicherungen, Arbeitsmittel oder auch für die Jugendarbeit verwendet.
Gleich im Nachbarraum befindet sich der Osterwiecker Jugendklub. Hier hat es vor zwei Wochen einen Personalwechsel gegeben. Jessica Brandt ist die neue Verantwortliche des AWZ für die Jugendeinrichtungen in Osterwieck und Schlanstedt. In der Stephanischule ist die ausgebildete Erzieherin, die in Eilenstedt wohnt, montags, mittwochs und donnerstags von 14 bis 18.30 Uhr tätig; in Schlanstedt dienstags und freitags von 14 bis 18.30 Uhr. In Osterwieck sind vor allem Kinder im Alter von acht bis 13 Jahren regelmäßige Nutzer der Einrichtung.
Jessica Brandt ist beim AWZ angestellt. Für Osterwieck wäre – wie in der Vergangenheit – auch eine Arbeitsgelegenheit im Jugendklub möglich. Wenn sich ein geeigneter Interessent finden würde. Kontakt könnte dieser zu Christine Götze unter Telefon 01577/5 34 25 74 aufnehmen.
Kleiderstube und Jugendklub geben sich gewissermaßen die Klinke in die Hand. Die Kleiderstube ist montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Wer Kleiderspenden nach Feierabend abgeben möchte, kann daher die drei Wochentage nutzen, an denen Jessica Brandt bis 18.30 Uhr im Haus ist. Denn der Bekleidung ist es nicht so zuträglich, wenn sie vor der Haustür abgelegt wird und dann der Witterung ausgesetzt ist.
Über Spenden würde sich auch Jessica Brandt für den Jugendklub freuen. Über moderne Kartenspiele oder Brettspiele sowie auch Geldspenden für Lebensmittel, um mit den Kindern kochen und backen zu können.
Seit 2010 verfügt das AWZ Halberstadt in der ehemaligen Stephanischule über eine Außenstelle in Osterwieck. Lange Zeit vor allem für die Betreuung der Arbeitsgelegenheiten in Grünbereichen. Zwischenzeitlich war es ruhiger darum geworden, aktuell laufen aber wieder zwei geförderte Maßnahmen. Das ist am Kleinen Fallstein, wo unter anderem Wanderwege freigeschnitten werden, der Fall sowie an der zur Gemarkung Zilly gehörenden Heiketalwarte.