Die Hüter der Bäume

Halberstadt l Zu der Abteilung Stadtgrün der Stadtverwaltung Halberstadt gehören seit August dieses Jahres zwei neue Mitarbeiter, mit denen der eine oder andere Bürger im Zusammenhang mit Rodungsanträgen oder Baumkontrollen sicherlich schon zu tun hatte.

Arne Obermayr vertritt für ein Jahr einen Kollegen des Bereiches, der sich in Elternzeit befindet, und hat demzufolge dessen Zuständigkeit für alle Straßenbäume im Stadtgebiet Halberstadt sowie für die bei der Verwaltung eingehenden Anträge nach Baumschutzsatzung übernommen, teilte Stadtsprecherin Ute Huch mit. Der ausgebildete Gärtner und studierte Gartenbauer ist Ansprechpartner für viele Einwohner der Stadt. „Generell ist die Zahl der Anträge im Herbst hoch, aber durch die Auswirkung des jüngsten Sturms ist der Stapel der Anträge besonders groß“, beschreibt Arne Obermayr die derzeitige Situation.

In der Regel seien Ortstermine notwendig, weil die Aktenlage meistens nicht ausreicht, um beispielsweise die Standsicherheit eines Baumes zu prüfen. In dem Zusammenhang weist Obermayr auf die Festlegung in der Baumschutzsatzung hin, dass ab einem Stamm­umfang des Baumes von 60 Zentimetern bzw. der Länge einer Hecke von fünf Metern, ein Rodungsantrag zu stellen ist. Auch die durch Satzung auferlegten Ersatzpflanzungen - egal ob privat oder kommunal – sind zu kontrollieren, der Schutz der Bäume an Baustellen zu prüfen und Verstöße zu ahnden.

Mit Blick auf den Umwelt- und Naturschutz, insbesondere auch auf die Klimaregulierung, wirbt der Fachmann dafür, sich an die Baumschutzsatzung zu halten, da Bäume einen großen Nutzen für das Allgemeinwohl darstellen.

Häufig benötigt der Stadtgrün-Mitarbeiter Fingerspitzengefühl, um Verständnis zu wecken für die auch in seinen Augen bedauerlichen Verzögerungen geplanter Vorhaben, insbesondere durch den derzeit bestehenden Abarbeitungsstau beim Stadt- und Landschaftspflegebetrieb (Stala).

Ähnliche Aufgaben wie Arne Obermayr, jedoch für einen anderen Zuständigkeitsbereich, hat der neue Stadtgrün-Mitarbeiter Markus Lohmann inne. Der an der Mitteldeutschen Baumschule (Harzkreis) ausgebildete Gärtner hat seine Tätigkeit bei der Stadtverwaltung ebenfalls im August für einen begrenzten Zeitraum von einem Jahr aufgenommen.

Er kümmert sich um ungenutzte städtische Liegenschaften, aber auch um Grund­stücke der Kindertagesstätten, um Brachflächen an Flussläufen, Flächen, die bisher keiner Nutzung zugeführt werden konnten, Windschutzstreifen oder Sportplätze in der Kernstadt und ihren Ortsteilen. Hier nimmt Markus Lohmann die Baumkontrollen nach Baumkataster, das er gleichzeitig erweitert, vor.

„Wir stehen dafür, dass Halberstadt grüner wird“, unterstreicht Lohmann und berichtet, dass allein im Herbst 2017 und Frühjahr 2018 insgesamt 600 Gehölze (Bäume und Sträucher) gepflanzt werden. „Das ist ganz ordentlich.“ Allein für das Straßenbegleitgrün sind 140 neue Bäume vorgesehen. „Die Parkanlagen in Halberstadt mit ihren zum Teil sehr außergewöhnlichen Bäumen werden von der Bevölkerung sehr gut genutzt“, hat Markus Lohmann festgestellt und motiviert die Halberstädter, weiter durch die Grünanlagen zu bummeln, die seien schließlich für die Bürger angelegt worden.