Sternsinger 2283 Euro gesammelt

Das Sternsingen hat in Badersleben eine lange Tradition und wurde 1989 zum ersten Mal praktiziert.

Von Ramona Adelsberger 09.01.2018, 09:00

Badersleben l Zwei Tage lang waren die Sternsinger von Badersleben unterwegs und haben den Segen zu den Menschen in die Häuser gebracht. Jeder, der wollte, konnte sich vorab für einen Besuch der Sternsinger anmelden.
"Wir waren in allen Ortschaften der Gemeinde Huy unterwegs, dazu noch auf der Huysburg und in Schwanebeck", berichtet Gemeindereferentin Julia Modest. Insgesamt 124 Haushalte haben die verschiedenen Gruppen aufgesucht, auch die Seniorenheime in Schlanstedt, Dedeleben, Röderhof und Schwanebeck, außerdem das Sankt Pia Heim in Dingelstedt.
In diesem Jahr haben die Sternsinger für Projekte gesammelt, die sich gegen Kinderarbeit einsetzen. Als Beispielland wurde Indien gewählt, weil hier der Anteil der Kinder, die nicht in die Schule gehen können besonders hoch ist, da sie von klein auf ihre Familien ernähren müssen. Darüber haben die Sternsinger, die sich mit einem eindrucksvollen Film vorbereitet hatten, bei ihren Besuchen berichtet. "2283,05 Euro sind zusammengekommen und werden nun übergeben", berichtet Julia Modest. Darauf seien die Mädchen und Jungen sehr stolz.
Dass die Sternsinger immer am ersten Wochenende in jedem neuen Jahr in Badersleben und Umgebung unterwegs sind und die Menschen erfreuen, erscheint vielen Einwohnern selbstverständlich. Dabei wissen viele nicht, dass die Idee, eine solche Aktion auch in Badersleben ins Leben zu rufen, bereits kurz vor der Wende entstanden ist. Die ehemalige Gemeindereferentin Heidi Klimmasch erinnert sich an die Anfänge: "Ich habe 1988 in der Pfarrei Sankt Benedikt mit meiner Arbeit begonnen." Die Sternsingeraktion habe man zu dieser Zeit nur aus dem Westfernsehen gekannt. Zu dieser Zeit habe sie den Plan für eine "Kinderschola" gehabt, die wunderbar in das ­Sternsingerkonzept gepasst hätte. "Unser damaliger Pfarrer Karl-Heinz Uhle war sofort begeistert, als ich ihm von meiner Idee erzählte." Der Geistliche habe dann auch, dank seiner Kontakte, das entsprechende Informationsmaterial zu den Hintergründen und vor allem die richtigen Texte aus dem Westen besorgt. "Beim ersten Mal 1989 waren wir nur ein kleines Grüppchen mit wenigen Liedern. Der Segen wurde mit Kreide an die Häuser geschrieben und die erste Kollekte war noch in DDR-Mark."
"Ich freue mich sehr, dass das Sternsingen eine so schöne Tradition geworden und stetig gewachsen ist", sagt Heidi Klimmasch, die nach wie vor die Sternsinger mit ihrer Gitarre begleitet. Nur zweimal in den vielen Jahren konnte sie nicht dabei sein, weil ihre Söhne auf die Welt gekommen waren. "Damals sind die Pfadfinder eingesprungen und bis heute dabei geblieben."