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Preishammer vom Druiberg Strompreis für Nordharzer Windparkorte sinkt noch weiter

Der Windpark Druiberg gibt in seinen Bürgerstromtarifen die Reduzierung der Netzentgelte an seine Kunden in den drei Anlieger-Ortschaften weiter.

Von Mario Heinicke 18.12.2025, 09:55
Die Dardesheimer (Foto) profitieren ebenso wie die Rohrsheimer und  Baderslebener von günstigen Stromtarifen des Windparks vor Ort.
Die Dardesheimer (Foto) profitieren ebenso wie die Rohrsheimer und Baderslebener von günstigen Stromtarifen des Windparks vor Ort. Archivfoto: Brockenballon

DARDESHEIM/ROHRSHEIM/BADERSLEBEN. - Am 12. Dezember ist ein Gesetz über den Bundeszuschuss für Übertragungsnetzbetreiber in Kraft getreten. Dies soll im Jahr 2026 zu niedrigeren Strompreisen und somit der Entlastung von privaten Haushalten und Unternehmen führen.

Davon werden auch die Stromkunden in Badersleben, Dardesheim und Rohrsheim profitieren, die ihre Elektroenergie von den Windrädern auf dem Druiberg beziehen. Wie Windparkchef Heinrich Bartelt im Volksstimme-Gespräch informierte, werde der Tarif für den Haushaltsstrom um 3,25 Cent pro Kilowattstunde gesenkt. Dass entspreche der vollen Reduzierung der Netzentgelte im Gebiet des Stromnetzbetreibers Avacon. Zur vollen Weitergabe der Entlastung seien nach seiner Aussage Stromlieferanten nicht verpflichtet.

Beim Strom mit Extra-Zähler für Wärmepumpen oder Elektroautos werde wegen der geringeren Netzentgelt-Reduzierung der Tarif um 2,25 Cent je Kilowattstunde gesenkt.

Der neue Tarif für den Haushaltsstrom vom Druiberg liegt ab 1. Januar 2026 bei 24,75 Cent je Kilowattstunde (bis zu einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden) bei einem monatlichen Grundpreis von unverändert zehn Euro. Verbräuche über 5.000 Kilowattstunden werden mit 29,75 Cent berechnet.

Der Wärmepumpentarif liegt ab 1. Januar bei 19,75 Euro je Kilowattstunde sowie zehn Euro pro Monat. Wie Heinrich Bartelt informierte, sollen die neuen Preise für drei Jahre – bis Ende 2028 – stabil bleiben. Das gelte unter der Voraussetzung, dass sich die Netzentgelt-Bestandteile nicht ändern.

Angesichts des erwarteten Gesetzes hatte sich die Generalversammlung der Bürger-Energie-Druiberg-Genossenschaft bereits Anfang November über die Preissenkungen zum 1. Januar 2026 verständigt.

Rückblende: Als in der Folge des Ukraine-Krieges die Strompreise für 2023 förmlich explodierten und die Bundesregierung als Strompreisbremse diese schließlich bei 40 Cent je Kilowattstunde deckelte, entschloss sich der Windpark Druiberg, für die Bewohner der drei Orte, in denen seine Windräder stehen, einen günstigen Bürgerstromtarif aufzulegen. Subventioniert aus Gewinnen des Windparks. Der Haushaltstarif lag zehn Cent unter der Strompreisbremse und wurde daher überregional auch als „Strompreis-Hammer vom Druiberg“ bekannt. Der Wärmepumpentarif lag mit 24 Cent ebenfalls konkurrenzlos niedrig.

Als sich die Situation im Sommer 2023 zu entspannen begann, senkte der Windpark die Tarife um zwei Cent, die auch jetzt bis zum Jahresende 2025 noch gelten. Schon 2023 war angekündigt worden, die Tarife für drei Jahre stabil halten zu wollen.

Heute beziehen nach Auskunft von Heinrich Bartelt etwa 80 Prozent der Haushalte in Badersleben, Dardesheim und Rohrsheim ihren Strom vom Druiberg.