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Ehemalige Dingelstedter Schulklasse Vor fünf Jahrzehnten eingeschult

50 Jahre nach ihrer Einschulung trafen sich ehemalige Schüler aus Dingelstedt, die immer Kontakt gehalten haben. Ein Rundgang führte in die frühere Grundschule und auf den Friedhof.

Von Ramona Adelsberger 15.06.2015, 03:38

Dingelstedt l "Wir haben uns nie aus den Augen verloren", sagt Sonja Schütze. Die Dingelstedterin hat gemeinsam mit Silvia Langer und Dagmar Stoffregen dafür gesorgt, dass sich die ehemaligen Klassenkameraden regelmäßig alle fünf Jahre getroffen haben.

In diesem Jahr ist das Klassentreffen nun ein besonderes, schließlich liegt die Einschulung in diesem Jahr doch 50 Jahre zurück.

Insgesamt 18 ehemalige Mitschüler, den Sonja Schütze als "harten Kern" bezeichnet, sind zum Treffen gekommen. Sicher sei der ein oder andere auch mal verhindert, jedoch gebe es einige unter den ehemaligen Mitschülern, die noch nie Interesse an diesen Klassentreffen gezeigt hätten.

"Eingeschult wurden wir am 5. September 1965 mit 27 Schülern. Unsere damalige Lehrerin war Fräulein Käthe Fünfhausen. Sie kam direkt vom Studium, unterrichtete uns ein Jahr und verließ uns als Frau Bauermeister."

Auch diese Käthe Bauermeister ist der Einladung zum Klassentreffen gern gefolgt. Mit Heinz Erich Gustus, dem Mathe- und Physiklehrer ("die schlimmen Fächer", wie sich Sonja Schütze erinnert) und Hannelore Beyer (Deutsch) sind noch zwei weitere Lehrer zum Treffen gekommen.

"Unsere Klassenlehrer waren von der zweiten bis zur vierten Klasse Herr Lüddecke, in Klasse fünf Volkmar Pieper und ab Klasse sechs bis zum Abschluss der zehnten Klasse Heinz Erich Gustus."

Nach einer ersten Begrüßung starten alle gemeinsam zu einem Rundgang durch Dingelstedt, um die ehemaligen Schulgebäude zu begutachten. Für die Grundschule im Hohen Weg, die an eine Holländische Familie verkauft wurde, hat Nachbar Uwe Trumpf den Schlüssel und öffnet die Tür. Sogar die Schultafel hängt noch an der Wand des Klassenraums. Erinnerungen kommen hoch und die alte Sitzordnung wird gedanklich wieder eingenommen.

Danach führt der Weg auf den Friedhof von Dingelstedt. Für drei der ehemaligen Klassenkameraden, die nicht mehr am Leben sind, haben die Besucher Blumen mitgebracht, um ihrer zu gedenken.

"Ab Klasse vier besuchten wir die POS in der Bahnhofstraße, damals kamen acht Schüler aus Röderhof dazu", erklärt Sonja Schütze. Einer von diesen Röderhofern ist Michael Hohmann, der etwas später noch zum Klassentreffen erscheint. Das ehemalige Schulgebäude in der Bahnhofstraße hat ein Holländer gekauft, die Neugierigen können nur von außen schauen. Zurzeit wird hier gebaut, aus dem einst hochmodernen E-Kabinett entsteht ein neues Domizil für die freiwillige Feuerwehr.

Beim Anblick des Schulhofes erinnert sich Harald Ullrich an einen Fahnenappell in der zehnten Klasse, wo er als schlechtes Beispiel vortreten musste. "Ich wurde damals als ältester Eis-Schollenfahrer gerügt, weil ich auf dem vereisten Dorfteich gespielt habe. Das würde ich heute genau wieder so machen."

Der weitere Verlauf des Treffens wird voller Erinnerungen sein. Fotos machen die Runde und besonders spannend für alle ist ein Poesiealbum, wo sich viele wiederfinden.