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Kommunalpolitik Vorharz: Vorsitzender des Schützenvereins Wegeleben will Bürgermeister werden

Andreas Tyrock, Vorsitzender des Schützenvereins Wegeleben, möchte Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vorharz werden. Kommunalpolitik ist für ihn zwar Neuland, Tyrock sieht darin aber einen Vorteil gegenüber den anderen Bewerbern.

Von Matthias Distler 13.07.2023, 06:15
Andreas Tyrock, Vorsitzender Schützenverein Wegeleben, kandidiert für das Amt des Verbandsbürgermeisters im Vorharz.
Andreas Tyrock, Vorsitzender Schützenverein Wegeleben, kandidiert für das Amt des Verbandsbürgermeisters im Vorharz. Foto: Matthias Distler

Wegeleben - Er ist einer von mittlerweile vier Kandidaten, die nach aktuellem Stand ihre Bewerbung für das Amt des Verbandsbürgermeisters im Vorharz eingereicht haben: Andreas Tyrock. Der 58-Jährige, der seit 1984 in Wegeleben wohnt, ist seit Mai 2022 der Vorsitzende des dortigen Schützenvereins.

Der auffälligste Unterschied zu den anderen Bewerbern ist, dass Tyrock noch nicht in politischen Ämtern tätig gewesen ist, die Kommunalpolitik ist für ihn Neuland.

Der gebürtige Schönebecker sieht darin aber keinen Nachteil, im Gegenteil: „Da ich vorher nicht in solchen Verwaltungsstrukturen gearbeitet habe, habe ich einen neuen und anderen Blick auf diese Arbeit.“ Er sei – im Falle einer Wahl – somit unvorbelastet und könne die Dinge anders als bisher angehen.

Kandidat will an Arbeit seiner Vorgängerin anknüpfen

Ihm ginge es in erster Linie um das Wohl der Bürger – alt wie jung, wie Tyrock unterstreicht. Er wolle an die seiner Aussage nach „gute Arbeit“ der derzeitigen Verbandsbürgermeisterin Ute Pesselt (parteilos) anknüpfen und diese fortsetzen. Die Amtsinhaberin habe den richtigen Weg eingeschlagen. Nun gelte es, die Verbandsgemeinde weiter voranzubringen – beispielsweise bezüglich der Infrastruktur, wie Straßen oder Brücken, oder der weiteren Modernisierung der Schulen und Kitas. Grundbedürfnisse sollen so abgedeckt werden, die Attraktivität und Stabilität in den Gemeinden erhöht werden.

Den Blick richte er dabei auf alle Menschen in den Mitgliedsgemeinden. Zum Beispiel sollten die Kinder und Jugendlichen mehr in das soziale Leben integriert werden, Vereine seien dabei eine große Hilfe. Ein wichtiges Beispiel für ihn sind die Feuerwehren.

Kandidat ist als Mitglied des Schützenvereins gut in Region vernetzt

Aber auch die älteren Menschen müssten „sich wohlfühlen“. Mehr Freizeit und mehr Geld sollen den Leuten vor Ort zur Verfügung stehen. Wie genau er das umsetzen will, verrät er noch nicht, darüber habe er sich aber Gedanken gemacht.

Als Sportschütze komme er in der gesamten Vorharz-Region gut herum, er unterhalte sich mit den Menschen, darüber, was sie beschäftige. Dazu gehöre auch eine zentrale Anlaufstelle für Bürgerbegehren. Momentan ist die Verwaltung – je nach Zuständigkeit – an verschiedenen Orten aufgeteilt. Um Bürger zu entlasten, sei eine zentrale Anlaufstelle wichtig.

Neben den Bürgern vor Ort sei es auch bedeutsam, für den Zuzug junger Familien zu sorgen und so dem Leerstand zu begegnen. Da spiele etwa die zuvor beschriebene Aufgabe mit rein, die Schulen und Kitas weiterhin zu modernisieren, als auch mehr Gewerbe anzusiedeln.

Wahl des Bürgermeisters steht im September an

Dass Andreas Tyrock parteilos ist, sei bei all diesen Vorhaben ein Vorteil. Er sei damit an keine Parteistrukturen gebunden, sondern könne „die Bürger mit einbinden“, die Dinge neutral sehen.

Schon einmal kandidierte er für das Amt eines Bürgermeisters. 2021 stellte er sich für die Wahl des Chefpostens in Wegeleben auf. Damals gewann René Kerl (CDU) die Wahl.

Bei der im September anstehenden Wahl tritt er – nach derzeitigem Stand – gegen drei andere Bewerber an. Ditfurts Bürgermeister Matthias Hellmann (FDP) und Benno Liebner, parteiloser Bürgermeister Scnwanebecks, treten ebenso wie Uwe Epperlein (parteilos), dem Bauamtsleiter im Vorharz, bei der Wahl für den Verbandsgemeinde-Vorsitz am 3. September an. Ute Pesselt wird nach eigenen Angaben nicht wieder kandidieren.