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Die Volksstimme fragte Haldensleber und Händler des Wochenmarktes: Was sind Ihre Tipps gegen die Kälte? Warme Kleidung und viel Humor helfen

Von Julia Schneider 04.02.2012, 05:22

Minusgrade zwingen momentan die Haldensleber, ihre dicken Wollpullis und Wintermäntel aus dem Schrank zu kramen. Die Volksstimme wollte wissen: Wie halten sich die Menschen bei uns warm und was tun die Markthändler gegen die eisige Kälte?

Haldensleben l Etwas verspätet, aber mit voller Kraft ist der Winter nun doch noch in Deutschland angekommen und hat all seine Gefahren und Tücken mitgebracht: Wer sich nicht warm genug anzieht, dem frieren schnell Füße und Hände oder er bekommt eine kräftige Erkältung. Nach wirkungsvollen Maßnahmen, die bei einem Spaziergang oder gar der Arbeit an der frischen Luft gegen die eisige Kälte helfen sollen, fragte die Volksstimme in der Haldensleber Innenstadt.

Besonders die Markthändler wissen, worauf es bei Minusgraden ankommt. "Warm anziehen!" ist ihr oberstes Prinzip. "Aber es hilft nicht, einfach nur einen dicken Pullover überzustreifen. Wir kleiden uns nach dem Zwiebelprinzip: dazu braucht man gar nicht so dicke Sachen, wichtig ist, dass man viele Lagen übereinander zieht", erklärt Inge Vorreier vom Fischfachhandel.

"Wir machen das jetzt schon so lang, da gewöhnt man sich irgendwann an die Temperaturen. Man geht immer so mit dem Wetter mit", erklären auch Fleisch- und Wursthändler Michael Mrozek und Geflügelhändlerin Elke Butterweck. Sie alle haben dicke Sachen an und halten sich dauerhaft mit Tee aus Thermoskannen warm. "Außerdem haben wir alle noch den Verkaufswagen, der uns ja immerhin von drei Seiten vor dem kalten Wind schützt", erklären sie einstimmig. Pferde-Spezialitäten-Händlerin Beate Bethge hat außerdem noch einen Geheimtipp: "Ich habe eine kleine Fußheizung in meinem Wagen, die hält zusätzlich warm. Als Alternative dazu gibt es übrigens auch beheizbare Schuhe zu kaufen."

Textilhändlerin Dani Lange schwört auf heißen Tee mit Honig. Zudem hat sie vier Hosen an, "Leggins, Fleece-Hosen und eine Ski-Hose", verrät sie und sie trägt fünf Pullover. "Aber was uns am wärmsten hält: wir machen uns ganz viel warme Gedanken und verlieren auch bei Minusgraden unseren Humor nicht", erzählt Dani Lange gemeinsam mit Imbiss-Verkäuferin Christine Otte. Diese friert ohnehin nicht schnell. "Und hinter unserem Grill wird uns sowieso selten kalt", erzählt sie. Auf die Frage nach einer Temperatur-Grenze, bei der sie sich nicht mehr auf den Markt stellen würden, schmunzeln die Markthändler nur. "Mein Chef sagt, die Grenze sind minus 30 Grad. Bis dahin fahren wir raus", lacht Elke Butterweck. Und auch Dani Lange kann sich nicht denken, wo so eine Grenze liegen sollte. "Nur wenn es dolle schneien würde, würden wir nicht mehr kommen. Denn dann wären sowieso keine Kunden da", erzählt sie.

Ohnehin kämen bei dem frostigen Wetter wesentlich weniger Haldensleber auf den Markt. "Gerade den Rentnern fällt das Laufen bei Schnee und Glätte schwer", wissen die Händler aus Erfahrung. "Aber auch wenn es kalt und glatt ist, gehen wir raus. Denn das hilft gegen die Kälte: sich an der frischen Luft fit zu halten", erklärt Willi Fischer. Er und seine Frau wärmen sich nach ihren Spaziergängen zu Hause mit Tee auf. Außerdem schwört der Haldensleber auf seine Mütze mit den Ohrenklappen. "Und ordentlichen eincremen sollte man sich, die Nase und die Lippen nochmal extra fetten und niemals seinen Humor verlieren. Dann wird einem auch nicht kalt", erzählt er mit einem Augenzwinkern.

"Ich wärm mich mit heißem Kakao vorm Ofen, wenn ich von draußen rein komme", verrät hingegen Jessica Bode aus Haldensleben. Obwohl sie nicht schnell friert, zieht die Schülerin bei diesem Wetter Strumpfhose und Jeans lieber übereinander. Und sie gibt auch noch einen Geheimtipp ihrer Mutti weiter: "Meine Mama macht öfter mal ein heißes Fußbad." An Jessicas Schule, dem Gymnasium in Wolmirstedt, dürfen die Schüler solche Tricks allerdings nicht anwenden. Als dort gestern die Heizungen ausfielen, gab es deshalb gleich "Kältefrei".

Der Haldensleberin Elke Boehme hilft nur das vernünftige Anziehen gegen die Kälte. Wenn sie sieht, wie dünn gekleidet manche Leute durch die Stadt laufen, fröstelt es sie gleich. "Meine Kolleginnen und ich machen uns auch oft Tee, das wärmt zusätzlich", verrät sie. "Frauen sind sowieso die größeren Frostbeulen", findet Siegward Höchel aus Nordgermersleben. Er wendet keine besonderen Tricks gegen die Kälte an. "Wer sich warm anzieht, der friert auch nicht", findet er.